• Lernen von den „Nicht-domestizierten“
  • Geburtstrauma
  • TERMINE


Liebe Freunde,
Liebe Kolleg*innen,

gerade während der Pandemie erleben wir immer deutlicher, wie „krank“ unsere westliche Gesellschaft und unser Wirtschaftssystem ist.
Zwar hat die Aufklärung dazu geführt, dass das Recht auf Selbstbestimmung in unsere Verfassung aufgenommen wurde und wir eine demokratische Verfassung haben. Dennoch sind die Beziehungen in unserem Gesellschafts- und Wirtschaftssystem immer noch bestimmt durch gegenseitiges Benutzen – und Benutzt werden, durch Ausbeuten – und Ausgebeutet werden. In meiner täglichen Arbeit erlebe ich, wie viele Menschen darunter leiden. Aber sie haben sich so daran gewöhnt, dass sie sich eine Alternative gar nicht vorstellen können: eine Gesellschaft, in der Beziehungen auf gegenseitigem Respekt gründen.
Ihr kennt meine Hypothese dazu: diese verwirrende Selbst-Entfremdung ist die Folge einer Jahrtausende währenden Selbst-Domestikation des Menschen. Eine Elite hatte gelernt, ihre Macht dadurch zu vergrössern, dass sie ihresgleichen wie Haustiere trainierte und benutzte. Bis ins 18. Jh hinein waren 90% unserer Vorfahren Leibeigene. Ihre Aufgabe war es, das Land zu bewirtschaften, das alleine die Herren besitzen durften: der Adel und der Klerus. Von der damit verbundenen kollektiven Selbst-Entfremdung profitieren noch heute die Mächtigen.

Lernen von den „Nicht-domestizierten“

Unter dieser Überschrift findet ihr auf meinem Youtube-Kanal zwei Videos: einmal die Rede des bolivianischen Vize-Präsidenten David Choquehuanca Er beschreibt das Dilemma der postkolonialistischen Weltgesellschaft und entwirft eine Zukunfts-Vision, basierend auf dem Wissen der indigenen Völker. Dies Video wurde innerhalb von 10 Tagen von 3000 Besuchern aufgerufen!
https://youtu.be/vljHjAc5O_s

“Die Löwenwürde bilden” so nennt der Löwenkenner Dean Schneider seine Arbeit mit Löwen. Um einem jungen Löwen das Einleben in einer Gruppe zu ermöglichen, schult er dessen “Lion Pride” – das entspricht dem was ich die “natürliche Würde nenne. Sie beinhaltet zwei wesentliche Aspekte: den Raum des Anderen respektieren, und dem anderen unmissverständlich signalisieren, wenn er den eigenen Raum verletzt. Das ist doch genau das, was die SSI im “Training fit für die Löwenliga” einübt! Um diese natürliche Würde geht es. Sie ist durch die Selbst-Domestikation (Zivilisation) verloren gegangen.
https://youtu.be/PD7Lb9VJDOQ

Geburtstrauma

In letzter Zeit erleben wir immer wieder, dass bei Klient*innen mit Problemen in Übergangssituationen als blockierendes Element frühe Traumata im Zusammenhang mit der Geburt auftauchen. Philipp Kutzelmann hat dazu einen Text verfasst.

Im letzten Jahr habe ich in vielen Aufstellungen erfahren dürfen, dass der Prozess unserer Geburt – und die Umstände, welche diese begleitet oder erschwert haben – psychisch von enormer Bedeutung sind.

Die Geburt ist das erste große und unumkehrbare Abenteuer zu dem wir in unserem Leben aufbrechen. Wir lassen die vertraute Umgebung des Mutterleibs für immer hinter uns um das Wagnis des Unbekannten einzugehen. Und obwohl wir zu diesem Zeitpunkt noch ganz Zart, Hilflos und Abhängig sind, machen wir die Erfahrung, dass wir das Potential in uns tragen, auch die intensivsten Transformationsprozesse bewältigen zu können.

Wenn der kleine Säugling dann nach allen Anstrengungen und Widrigkeiten der Geburt wieder bei seiner Mutter ankommt und dieser auf die Brust gelegt wird, dann begegnen sie sich das erste Mal als zwei ganz eigenständige Wesen. Damit entsteht ein neuer Raum, in dem sich die zarte Autonomie des Kindes im Kontakt mit der wohlwollenden, wachen Präsenz der Mutter und der Familie, immer weiter entwickeln und verfeinern kann.

Die Geburt fasst das Drama der Selbstwerdung damit in einem einzigen Ereignis zusammen und wird so zu einer Art Blaupause für Transformationsprozesse. Diese Blaupause ist in unserem Körper abgespeichert, wie ein Modell auf das wir in den kommenden Phasen des Umbruchs und er Selbstwerdung zurückgreifen können. Das gibt uns das Vertrauen auch schwierige Situationen meistern zu können und sie in etwas Positives zu verwandeln.

Doch leider läuft der Prozess der Geburt und die anschließende Bindungsphase zwischen Mutter und Kind nicht immer ungehindert ab: Komplikationen oder vital bedrohliche Zustände bei Mutter und/oder Kind; zu früh oder zu spät eingeleitete Geburten; Kaiserschnittgeburten; Trennung und Isolation nach der Geburt; schwierige oder feindliche Umgebungen für die Mutter und/oder Kind, etc. – all diese Ereignisse können seelische Wunden hinterlassen, die dann dazu beitragen, dass der Prozess der Geburt im Körper nicht wie die erfolgreiche Bewältigung einer schwierigen Aufgabe abgespeichert wird, sondern als eine vage Erinnerung an Überforderung, Bedrohung, Auswegslosigkeit, Abhängigkeit und Hilflosigkeit.

Diese Erinnerungen können dann auch im erwachsenen Leben getriggert werden – besonders dann, wenn wir uns wieder in einer Situation des Umbruchs befinden, wenn wir wieder einmal eine vertraute Welt hinter und lassen und uns auf den Weg ins Unbekannte machen. Das können ganz unterschiedliche Situationen sein: der Wechsel des Berufsfelds, das Ende einer langjährigen Partnerschaft, die Geburt des ersten Kindes oder der Eintritt in eine neue Lebensphase sein. Dieser Ereignisse werden dann von starken unterbewussten Ängsten und Zweifeln begleitet, die oft als Irrational erlebt werden und der eigenen Biographie nicht klar zugeordnet werden können.

In diesen Situationen funktionieren wir dann nicht länger aus einem intuitiven Kontakt mit dem eigenen Selbst heraus, sondern aus einem falschen Selbstbild, das wir uns in der damaligen Notsituation erschaffen mussten und das von dem tiefen Gefühl geprägt ist, zwanghaft auch Dinge kontrolliere zu müssen, die sich nicht kontrollieren lassen. Diese Überlebensstrategie, die uns damals geholfen hat, mit der Wucht der Situation umzugehen verwandelt sich somit zu einem unterbewussten Programm, das unser gesamtes Verhalten steuert und uns das Gefühl einer nicht enden wollenden Ausnahmesituation gibt. „Wenn ich jetzt hier nur ein bisschen nachlasse, dann fliegt mir hier Alles auseinander.“

Die Systemische Selbstintegration bietet dann einen Rahmen um diese Erfahrungen nach zu verarbeiten. Die alten Erinnerungen an die Belastung von Mutter und Kind können aus dem eigenen Raum entfernt werden. Damit darf – oft zum ersten Mal – klar werden, dass sie nicht ins hier und jetzt gehören, sondern dass sie bereits ein Teil der Vergangenheit sind und dass es uns zusteht, unsere Kraft dafür einzusetzen um uns vor diesen Erfahrungen zu schützen. Dadurch wird der Raum frei: zur Begegnung mit dem eigenen wahren Selbst und oft auch zu einer erste unbelasteten Begegnung mit dem Selbst der Mutter, so dass die Liebe zwischen Mutter und Kind frei fließen kann ohne durch die negativen Emotionen der Geburtserfahrung getrübt zu sein.

TERMINE

Therapieseminare ONLINE
Seminare 2021

ZEITEN (NEU!!)
Seminarbeginn Freitag 15.00 Uhr
Freitag 15.00h – ca. 19.00h
Samstag 09.30h – 13h und 15h- ca. 18.30h
In der Regel kann jeder Teilnehmer eine Aufstellung machen. Falls es genug Zeit gibt, ist auch eine zweite Aufstellung möglich – gegen Aufpreis von € 100.
Je nach Anzahl der Teilnehmer und nach der Dauer der einzelnen systemischen Aufstellungen kann das Therapieseminar auch schon früher enden.

HONORAR
Mit Aufstellung, Erstteilnehmer:
Vollverdiener: Euro 300.- Geringverdiener: Euro 250.-
Nichtverdiener: Euro 200.-
Eine zweite Aufstellung ist manchmal möglich, wenn genug Zeit bleibt.
Sie kostet zusätzlich Euro 100.-
Bonus für Wiederholer mit Aufstellung:
jeweils Euro 50.- Ermäßigung
für Hospitanten ohne eigene Aufstellung:
Jeweils Euro 100.-

Termine und Anmeldung unter www.e-r-langlotz.de

Online-Ausbildung Selbst-integrierende Trauma-Aufstellung (SITA)

Das Konzept wurde zunächst in Präsenzaufstellungen – mit oder ohne Repräsentanten – entwickelt. Seit der Corona-Pamdemie biete ich nur noch Online-Aufstellungen mit Figuren an. Erstaunlicherweise erwies sich dies neue Setting als sehr effektiv. Ja es unterstütze noch das Fokussieren auf die Struktur. Dies Konzept kann auch in Präsenz-Sitzungen angewendet werden.
Zur Zeit finden Ausbildungsseminare nur online statt.

Ich biete, zusammen mit meinem Assistenten und Kollegen Dr. phil. Philipp Kutzelmann zwei unterschiedliche Formen der Ausbildung an:

A Grundausbildung in 8 Modulen à 3 Tage über zwei Jahre.
Hier wird das Konzept und die verschiedenen Formate ausführlich erläutert und eingeübt. Die reguläre Ausbildung umfasst 2 mal 4 Module, und gibt den Teilnehmer*innen sehr viel Gelegenheit für die Bearbeitung eigener Traumata im geschützten Raum einer zweijährigen fortlaufenden Gruppe. Das Erleben des eigenen Transformationsprozesses und die Beobachtung der Prozesse der Gruppenmitglieder sind eine wichtige Voraussetzung, um Klient*innen bei deren Prozessen begleiten zu können.

B Verkürzte Intensivausbildung in 2 Modulen à 4 Tage.
Diese Ausbildung ist gedacht für erfahrene Therapeuten, die ihre eigenen Traumata bereits – mehr oder weniger – bearbeitet haben, und die Elemente dieses Konzeptes in ihre eigene therapeutische Arbeit integrieren möchten.

C Übungstermine
Philipp Kutzelmann bietet regelmäßige Selbsterfahrungs- und Übungstermine für aktuelle und ehemalige AusbildungsteilnehmerInnen, so wie Interessierte für die Ausbildung an. Über diese Mail könnt Ihr Euch in den Verteiler eintragen: p.kutzelmann@googlemail.com

A NEU: Online Grundausbildung 2021/2022

GRUNDSTUFE (Module 1-4)
1: 12.-14.2.2021
2: 16.-18.4.2021
3: 11.-13.6.2021
4: 17.-19.9.2021
(E1 19.-21.11.2021 Ersatztermin)
ES GIBT NOCH WENIGE FREIE PLÄTZE!

AUFBAUSTUFE (Module 5-8)
5: 11.-13.2.2022
6: 15.-17.4.2022
7: 10.-12.6.2022
8: 23.-25.9.2022
(E2 18.-20.11.2022 Ersatztermin)

Zeiten: jeweils von 09:30-13h und 15h-18h
Honorar: € 400 je Modul, wird kurz vor Beginn des Moduls abgebucht.

Online Grundausbildung 2020/2021

AUFBAUSTUFE(Module 5-8)
5: 15.-17.01.2021
6: 19.-21.03.2021
7: 21.-23.05.2021
8: 23.-25.7.2021
(Ersatztermin: 24.-26.09.2021)
AUSGEBUCHT

Weitere Informationen und Anmeldungen unter Therapie-Weiterbildung.

B Verkürzte Intensivausbildung in 2 Modulen a 4 Tage

Diese Intensiv-Ausbildung biete ich zusammen mit Dr. phil. Philipp Kutzelmann an. Sie ist gedacht für erfahrene Therapeuten – auch anderer Schulrichtungen – welche die Lösungsprinzipien der SITA in ihre bisherige Vorgehensweise integrieren möchten und nur wenig Bedarf an der Bearbeitung eigener Traumata haben.
Die verkürzte Intensiv-Ausbildung umfasst zwei Module a 4 Tagen (19 Zeitstunden).

TERMINE NEU
KURS 2021
Termine:
1.Modul 24.-27. Juni 2021
2. Modul 28.-31. Oktober 2021
Zeiten: jeweils 9.30-13h und 15-18h

Das Honorar beträgt für die beiden Module 2 x € 750, und ist jeweils 4 Wochen vor dem Modul fällig.
NOCH FREIE PLÄTZE

Laufender Kurs 2020/2021
Termine:
1. 03.-06.12.2020 und
2. 08.-11.04.2021
Zeiten: jeweils 9:30-13h und 15-18h
AUSGEBUCHT!

INFO-ABEND UND KOLLEGIALER AUSTAUSCH ZUM THEMA “Online-Strukturtraining”
  • für Aufsteller und Therapeuten, die meine Arbeit kennen lernen wollen.
  • für neue Klienten, die meine Arbeit kennen lernen wollen, und für
  • diejenigen, die zwar schon die Einzelarbeit bei mir kennen, aber noch nicht das Aufstellen mit Figuren.

Zeit: DONNERSTAGS 19-21h
Termine 2021: 21.1.*; 4.2.*; 18.2.* (*= eigene Aufstellung noch möglich)
Teilnahmekosten: Hospitation 20€, mit Aufstellung für Voll/Halb/Nicht-Verdiener 150/120/90€ .
Bitte vorher anmelden über praxis@e-r-langlotz.de, mit Angabe der Telefonnummer.

NEU:
SYSTEMISCHER ONLINE-STAMMTISCH

Für ausgebildete und in Ausbildung befindliche Teilnehmer*innen, zum persönlichen und fachlichen Austausch. Getränke bitte selber mitbringen 😉
Jeweils Erster Dienstag im Monat 20h
Interessent*innen bitte vorher Link anfordern über praxis@e-r-langlotz.de!

ONLINE-SUPERVISION 2021

Termine: 08./09. März 2021, 07./08. November 2021

Die Supervision ist in erster Linie für alle, die bei mir systemische Selbst-Integration (SSI) gelernt haben, um sich über den neuesten “Stand der Kunst” informieren: um das neue Konzept „Strukturtraining als Therapie“ kennen zu lernen. Dies Konzept berücksichtigt das von Thomas Hensel beschriebene neue Paradigma, welches die neueren neurobiologischen Erkenntnisse zur „Gedächtnis-Rekonsolidierung“ umsetzt und daher eine rasche und anhaltende Wirkung entfaltet.
Ich biete euch an, eigene neue Erfahrungen und Beobachtungen mit der Methode der SSI auszutauschen, sich für die Arbeit mit “schwierigen” Klienten Unterstützung zu holen und eigene Anliegen zu bearbeiten.

Zeiten: Erster Tag: 9:30-18h, Zweiter Tag: 9:30-17h.
Honorar: € 200
ES GIBT NOCH FREIE PLÄTZE
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Ich grüsse euch herzlich!
Schützt euch und
BLEIBT XUND!

Ero

(versendet: 12.01.2021)