• SSI als „Juwelier-Arbeit“
  • Grenzen und Liebe in Beziehungen
  • „Kollegialer Austausch“ zum Thema Trauma
  • TERMINE


Liebe Freunde,

Liebe Kolleginnen,

diesmal eine Meditation zur SSI und Überlegungen zu Grenzen und Liebe in Beziehungen. UND: der Schwerpunkt des bisherigen Info-Abends verlagert sich ab März auf „Kollegialen Austausch“ zum Thema Trauma. Nach wie vor wird es ein bis zwei Aufstellungen geben sodass sich interessierte Klienten – und Kollegen – „life“ über meine Arbeit informieren können.

SSI als Juweliers-Arbeit

Im Bemühen, einer Klient*in zu einer besseren SELBST-Verbindung zu verhelfen, habe ich Schritt für Schritt die Lösungsschritte aus dem Symbiosemuster entwickelt: Einüben von Abgrenzung und Gegenabgrenzung, Annäherung an das erwachsene und an das kindliche SELBST.
Abgrenzung und Gegenabgrenzung verstehe ich jetzt als STRUKTUR, die erforderlich ist, um dem SELBST einen sicheren Raum zu geben, in dem es sich entfalten kann. Die bessere SELBST-Verbindung ermöglicht einen ICH-DU- Kontakt – statt Vermischung und Verschmelzung – eine bessere Konfliktfähigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Verletzungen: RESILIENZ.

Das SELBST, ist zwar unverlierbar und unzerstörbar. Aber es ist oft überlagert und unscheinbar geworden durch PROJEKTIONEN der Umgebung. Wenn die eigene Familie das Einzigartige und Einmalige eines Kindes nicht gesehen und geschätzt hat, dann übernimmt eine Klient*in diese abwertende Sichtweise – um in dieser Familie zu überleben. Durch ein Ritual wie das „Abnehmen“ fremder „Brillen“ kann einfach und wirkungsvoll eine Projektion abgelegt werden. Bisweilen war ein Kind nicht erwünscht, dann hat es sozusagen keine „standesgemässe Begrüssung“ erfahren. Das kann dann die Klient*in selber nachholen. Wenn eine Klient*in erkennt, dass sie ihr SELBST dadurch missachtet hat, dass sie irrtümlich einem Introjekt – Bezugsperson und/oder Trauma – mehr Raum und Achtung gegeben hat, als ihrem eigenen SELBST, dann kann sie die versäumte Achtung nachholen durch eine tiefe Verbeugung vor ihrem eigenen SELBST.
Wenn durch diese Übungen die Struktur – das Gefäss – vorbereitet und das Selbst von Projektionen gereinigt und in seiner Schönheit wieder anziehend geworden ist, dann kann die Verbindung mit dem SELBST gelingen – statt wie bisher die Identifizierung mit einem Trauma-Introjekt.

Das erinnert an die Arbeit eines Juweliers, der einen kostbaren Stein reinigt, und für ihn eine Fassung schafft, die den Stein umschliesst, sodass er nicht verloren geht.

Grenzen und Liebe in Beziehungen

Manche, die zum ersten mal die systemische Selbst-Integration und das Prinzip von Abgrenzung kennen lernen, fragen besorgt: ist das nicht beziehungsfeindlich? Und ich erkläre dann, dass erst das Wahrnehmen und Respektieren der Grenze des anderen eine partnerschaftliche Beziehung, eine Ich-Du-Begegnung auf Augenhöhe ermöglicht, statt einer gegenseitigen Vermischung, bei der jeder sich ungefragt für den anderen verantwortlich fühlt, das dann noch für „Liebe“ hält und diese „Liebe“ auch vom anderen erwartet.
Wenn in einer bisher sehr symbiotischen Beziehung ein Partner beginnt, sich mehr abzugrenzen, dann kann natürlich der Partner das Gefühl bekommen, nicht geliebt zu werden, Das erfordert dann Geduld und immer wieder darüber sprechen und dem anderen das erklären, z.B. durch eine gegenseitige Abgrenzung nach der do it yourself-Anleitung auf der homepage.

Inzwischen ist mir klar geworden, dass zu einer liebevollen Beziehung noch etwas anderes gehört. Auch wenn man eigene und fremde Grenzen wahrnimmt und respektiert, kann man sich gegenseitig das Eine oder Andere abnehmen, wenn man das miteinander bespricht. Wenn beiden bewusst wird, was dem anderen aus inneren oder äusseren Gründen schwer fällt, dann kann man sich gegenseitig das Eine oder Andere abnehmen. Dies Miteinander-Sprechen und Aufeinander-Abstimmen ist für eine autonome partnerschaftlichen Beziehung wichtig.
Weiter: wenn man so nahe zusammen lebt, dann sind auch unbewusste Grenzüberschreitungen oder Mißverständnisse unvermeidlich. Dann ist es wichtig das dem anderen mitzuteilen – statt es herunterzuschlucken. Dazu gehört auch, dass man miteinander streiten kann. Es darf auch einmal laut werden.

Zu diesem Thema gibt es eine nette harmlose Anekdote. Ein liebevolles, auf Harmonie bedachtes(!) Ehepaar. Beim Frühstück gibt er ihr immer die obere Hälfte der Semmel und behält die untere, weil er die obere lieber mag – und ungefragt annimmt, dass es ihr genauso geht. Sie nimmt die obere Semmel lächelnd – dabei mag sie lieber die untere Hälfte! Beim ersten Streit – nach vielen Jahren! – kommt das erstmals „auf den Tisch“, als Vorwurf: „Und ich hab dir immer die obere Semmelhälfte gegeben, obwohl ich sie lieber mag als die untere!“ „Und ich mag lieber die untere Hälfte!“ Da mussten sie beide über sich selber lachen.

TERMINE

Kollegialer Austausch zum Thema Trauma

Ein bis zweimal im Monat gibt es in der Praxis von 19-21h einen Info-Abend, dessen Schwerpunkt sich ab März 2019 verlagert auf Kollegialen Austausch zum Thema Trauma. Er ist gedacht

  • für Aufsteller und Therapeuten, die meine Arbeit kennen lernen wollen.
  • für neue Klienten, die meine Arbeit kennen lernen wollen, und für
  • diejenigen, die zwar schon die Einzelarbeit bei mir kennen, aber noch nicht das Aufstellen mit Stellvertretern.

Teilnahmekosten: für Hospitanten15€,
mit Aufstellung NEU entsprechend dem Honorar für Einzelsitzungen gestaffelt nach Einkommen für Voll/Halb/Nicht-Verdiener € 150/120/90.

Bitte vorher anmelden über Email, mit Angabe der Telefonnummer.

Nächste Termine: 20.2.2019,  6. und 20.3.2019


AUSBILDUNG 2019/2020

BEGINN VERSCHOBEN!

Der Beginn der Ausbildung 2019/2020 verschiebt sich um ein Modul auf 12.-14.4.2019.

GRUNDSTUFE (Module 1-5)
1.: 12.-14.4.2019
2.: 21.-23.6.2019
3.: 2.-4.8.2019
4.: 5. 11.-13.10. 2019
5.: 6.-8-12.2019

AUFBAUSTUFE (Module 6-10)
6.: 14.-16.2.2020
7.: 17.-19.4.2020
8.: 12.-14.6.2020
9.: 7.-9.8.2020
10.: 9.-11.10.2020
(Ersatz 11.-13.12.2020)

ES GIBT NOCH FREIE PLÄTZE!

Weitere Informationen unter https://www.e-r-langlotz.de/familientherapie/weiterbildung_systemische_selbstintegration.php


Supervision in 2019

4./5. März 2019, 4./5. November 2019

Die Supervision ist besonders wichtig für alle, die bei mir systemische Selbst-Integration gelernt haben, um sich über den neuesten “Stand der Kunst” zu informieren: um die neuen Formate „Glaubenssatz“, und „Problem als Schlüssel zur Lösung“ und die neue Traumatherapie kennen zu lernen.

Gäste sind herzlich eingeladen. Ich biete euch an, eigene neue Erfahrungen und Beobachtungen auszutauschen, sich für die Arbeit mit “schwierigen” Klienten Unterstützung zu holen und eigene Anliegen zu bearbeiten.

Zeiten: Erster Tag: 10-18h, Zweiter Tag: 9-17h.
Honorar: € 200

Bitte mit Adresse und Telefonnummer anmelden!
Der Termin im März 2019 ist bereits ausgebucht!

Ich grüsse euch alle herzlich

Ero

(versendet: 09.02.2019)