INSTITUT SYSTEMISCHE SELBST-INTEGRATION LANGLOTZ-KUTZELMANN

  • „Überlebensstrategie der Selbst-Verleugnung“
  • „Wutbombe“
  • TERMINE


Liebe Freunde,
Liebe Kolleg*innen,

Wir alle wurden überrascht von diesem brutalen Überfall Putins auf die Ukraine. Damit, dass 80 Jahre nach dem Kriegsverbrecher Hitler erneut ein böser kranker Mann als Diktator an die Macht kommen kann und ein Brudervolk heimtückisch überfällt, weil es sich seiner Diktatur nicht unterwerfen will – damit haben wir alle nicht gerechnet. Aber leider gehört diese maligne Destruktivität zu unserer Realität dazu.
Erfreulich ist, wie tapfer sich die Ukrainer gegen die Übermacht wehren und dabei Etappen-Erfolge haben. Und dass die demokratischen Staaten erstaunlich schnell und geschlossen ihre Strategie geändert haben und die Ukraine moralisch, finanziell und mit Waffen unterstützen.
Auch auf der Beziehungsebene gibt es bösartige kranke Menschen, die – selber als Kind schwer traumatisiert – später einem Partner das Leben zur Hölle machen können und ihn sogar mit ihrer eigenen Verwirrung anstecken können. Die Täter sind selber verwirrt, und daher rationalen Argumenten – oder gar einer Therapie – nicht aufgeschlossen.
Umso wichtiger ist es, dass der Partner versteht, sich erfolgreich zu wehren, und sich nicht von Mitleid oder Furcht lähmen lässt.

Zu diesem Thema passen die beiden Aufsätze dieses Newsletters zu „Überlebensstrategie der Selbst-Verleugnung“ und „Wutbombe“.

„Überlebensstrategie der Selbst-Verleugnung“

Bei frühen Beziehungstraumen ist ein Kind regelmässig mit eigenen Traumen und denen der Eltern konfrontiert, die es überfordern. In einer Aufstellung mit Klötzchen wird das eindrücklich dadurch symbolisiert, dass das Symbol für das kindliche Selbst nicht steht, sondern liegt und dass die Symbole für eigenes Trauma und das der Eltern AUF dem liegenden Symbol liegen. Die Klient*innen erinnert das an ihr Gefühl von Ohnmacht, Wehrlosigkeit und ihrer Tendenz sich unsichtbar zu machen oder sich „tot zu stellen“, eigene Lebensimpulse zu unterdrücken, um überleben zu können. Und sie wird sich bewusst, dass sie auch heute noch diese Gefühle kennt, so als wäre sie im Trauma von damals stecken geblieben und erstarrt.
Wenn dann ein weiteres Symbol dieses „Überlebens-Selbst“ der Selbstverleugnung repräsentiert und die Symbole für eigenes und übernommenes Trauma „aufgeladen“ bekommt, dann kann die Klient*in spüren, dass das kindliche Selbst dadurch bereits entlastet ist. Wenn sie ihm dann noch sagt: „Das Schlimme von damals ist vorbei! Wir haben es beide überlebt! Du warst da nie zuständig! Du bist ganz unschuldig! Du gehörst ins Leben, ins Hier und Heute – dann stellt sich da kindliche Selbst gerne neben das wahre Selbst.
Wenn sie dann die Abgrenzung gegen die Symbole des eigenen und des übernommenen Traumas nicht nur von ihrem Fokus („Ich“) sondern auch von ihrem kindlichen Selbst vollziehen lässt, dann spürt sie von mal zu mal, wie es wieder lebendiger und kraftvoller und sogar fröhlich wird.
Manche Traumatherapie-Konzepte nehmen an, dass das kindliche Selbst durch das Trauma verletzt ist und „geheilt“ werden muss. Unsere Erfahrungen legen nahe, dass das kindliche Selbst nur befreit werden muss von den Traumaintrojekten. Wenn die Klient*in – unterstützt vom Begleiter – entschlossen diese Introjekte entfernt und abgrenzt, dann erholt es sich erstaunlich rasch und unterstützt die Klient*in mit seiner Lebendigkeit und Lebensfreude.
Wir sehen immer deutlicher, dass lebendige Selbstregulation ein Zusammenspiel der Selbstanteile erfordert. Sobald die Blockade durch das ich-fremde Trauma-Introjekt entfällt, hört auch die Erstarrung auf und die Selbstanteile beginnen wieder miteinander zu tanzen.

„Wutbombe“

In Aufstellungen zu einem frühen Beziehungstrauma achten wir jetzt regelmässig darauf, ob die Klient*innen als Kind „gelernt“ haben, Kritik und Wut gegen die verletzenden Eltern zu unterdrücken und gegen sich selber zu richten (Selbstabwertung). Ein Kind ist ja von der Zuwendung der Eltern existentiell abhängig. Wenn diese überfordert und durch eigene Traumen belastet sind, können sie ihrem Kind bisweilen nicht die bedingungslose Zuwendung geben, die es bräuchte um selber ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Im Gegenteil, sie neigen dazu, es emotional im Stich zu lassen und gleichzeitig zu überfordern. Bisweilen kommen noch Abwertungen, seelische und körperliche Gewalt dazu.
An sich wäre es gesund, die eigene Ablehnung gegen die Ursache dieser Verletzungen zu richten. Aber das kann gefährlich sein, wenn der Elternteil dann noch böser wird – oder gar Schuldgefühle bekommt und sich umbringen will. Daher lernt das Kind, sich selber abzulehnen, sich selber für „falsch“ zu halten. Diese „Strategie“ begleitet die Klient*in dann auch als Erwachsene. Sie macht die Erfahrung, dass ihre angestaute Wut durch banale Konflikte getriggert wird und sie ausrastet. Umso mehr unterdrückt sie dann ihre Wut – um nicht Unschuldige zu verletzen. Ein Teufelskreis. Und ihr fehlt das „Energiepotential“, das einerseits in der Wut steckt und das sie andrerseits brauchet, um diese Wut zu unterdrücken. Und sie geht Konflikten daher wenn möglich aus dem Wege.
Sie lebt auf einer „Wutbombe“. In der Aufstellung lernt sie zu differenzieren zwischen dem „wahren Selbst“ der Eltern – das bedingungslose Liebe zu seinem Kind zeigen kann – und dem (Trauma-bedingten) „falschen“ Selbst der Eltern, von dem die ganzen Verletzungen stammen. Jetzt kann sie – ohne Schuldgefühle! – ihre ganze aufgestaute Wut entladen an der richtigen Adresse: gegen das falsche Selbst des Elternteils!
Wenn sie da durch Schuldgefühle blockiert wird, kann sie einen Finger auf das Symbol des „wahren“ Selbst des Elternteils legen und spüren: Was würde es sagen, wenn es sieht, dass sie noch heute sich mit diesen Themen so abquält? Und häufig „hört“ dann die Klient*in vom wahren selbst der Eltern: „Es tut mir leid, dass du das alles damals erlebt hast. Es hat nichts mit dir zu tun. Und du darfst das heute ablehnen.“
Durch diese Interventionen kann die Wutbombe „entschärft“ werden, ohne dass andere dabei zu Schade kommen. Die Klient*in ist sehr erleichtert, versöhnt mit sich selber – und mit dem Elternteil. Meist kommen dann auch schöne Erlebnisse mit diesem Elternteil in Erinnerung.
Beispiele für diese Interventionen finden sich bei YT-Aufstellungen der letzten 3 Monate.

Ich habe zugesagt und hatte bereits ein Interview. Ich unterstütze gerne diese Initiative. Für mich ist das ein Hinweis für die bereits wirkende Vernetzung, um eine – notwendige – Transformation unseres kollektiven Bewusstseins zu unterstützen. So werden wir zukunftsfähig, bereit für eine „artgerechte“ Gesellschaft!

TERMINE

Therapieseminare ONLINE

Leitung: Ero Langlotz
Seminare 2022

ZEITEN
Seminarbeginn Freitag 15.00 Uhr
Freitag 15.00h – ca. 19.00h
Samstag 09.30h – 13h und 15h – ca. 18.30h
Nächster Termin 11.-12.3.22 – es gibt noch Aufstellungsplätze!
Auch Heilung kann ansteckend sein!
Die online-Therapieseminare ermöglichen es jeder Teilnehmer*in, die Lösungsprozesse der anderen Teilnehmer*innen intensiv mit zu erleben. Er/sie kann sogar parallel zur Aufstellung mit Figuren das eigene Thema aufstellen. Dies Aufstellen im Windschatten nennen wir „Schattensegeln“. Gleichzeitig ist die Teilnehmer*in dabei in ihrer vertrauten Umgebung, geschützt und unsichtbar für die anderen. So kommen die eigenen Themen in Resonanz. Das macht Mut, sich für den eigenen Prozess zu öffnen.

HONORAR
Mit Aufstellung, Erstteilnehmer:
Vollverdiener: Euro 350.-
Geringverdiener: Euro 300.-
Nichtverdiener: Euro 250.-
für Hospitanten ohne eigene Aufstellung:
Jeweils Euro 100.-

Termine und Anmeldung unter www.e-r-langlotz.de

Online-Ausbildung Selbst-integrierende Trauma-Aufstellung (SITA)

Das Konzept wurde zunächst in Präsenzaufstellungen – mit oder ohne Repräsentanten – entwickelt. Seit der Corona-Pandemie biete ich nur noch Online-Aufstellungen mit Figuren an. Erstaunlicherweise erwies sich dies neue Setting als sehr effektiv. Ja es unterstütze noch das Fokussieren auf die Struktur. Dies Konzept kann auch in Präsenz-Sitzungen angewendet werden.
Zur Zeit finden Ausbildungsseminare nur online statt.

Ich biete, zusammen mit meinem Kollegen Dr. phil. Philipp Kutzelmann zwei unterschiedliche Formen der Ausbildung an:

A Grundausbildung in 8 Modulen à 3 Tage über zwei Jahre.
Hier wird das Konzept und die verschiedenen Formate ausführlich erläutert und eingeübt.
Die reguläre Ausbildung umfasst 2 Stufen mit jeweils 4 Modulen.
1. Stufe „Autonomie-Training“ vermittelt Klärung von privaten und beruflichen Beziehungen und ist gedacht für Berater*innen und Coach’s.
2. Stufe „Strukturtraining“ vermittelt Klärung bei eigenen oder übernommenen Traumata, und ist gedacht für Therapeut*innen.
Die Ausbildung gibt den Teilnehmer*innen sehr viel Gelegenheit für die Bearbeitung eigener Traumata im geschützten Raum einer zweijährigen fortlaufenden Gruppe. Das Erleben des eigenen Transformationsprozesses und die Beobachtung der Prozesse der Gruppenmitglieder sind eine wichtige Voraussetzung, um Klient*innen bei deren Prozessen begleiten zu können.
„Man kann andere nur soweit begleiten, wie man selber bereits gekommen ist“.
Bei erfolgreichem Abschluss gibt es ein Zertifikat und die Option auf einen Platz auf der Therapeut*innen-Liste.

B Verkürzte Intensivausbildung in 2 Modulen à 4 Tage.
Diese Ausbildung ist gedacht für erfahrene Therapeuten, die ihre eigenen Traumata bereits – mehr oder weniger – bearbeitet haben, und die Elemente dieses Konzeptes in ihre eigene therapeutische Arbeit integrieren möchten.

C Update – früher Supervision
Dieses 3-Tage-Modul ist gedacht
1. für die Therapeut*innen und Berater*innen der „Liste“, und für Teilnehmer meiner früheren Ausbildungskurse, die die neuen Elemente erlernen wollen, um sie in ihrer Arbeit zu verwenden.
2. für Therapeut*innen aus anderen Ausbildungen, die unsere Methode kennen lernen wollen.
3. Eigene Anliegen können nur im beschränkten Umfang bearbeitet werden.

D Selbsterfahrungstage
Philipp Kutzelmann bietet regelmäßige Selbsterfahrungs- und Übungstermine für aktuelle und ehemalige AusbildungsteilnehmerInnen, so wie Interessierte für die Ausbildung an. Über diese Mail könnt Ihr Euch in den Verteiler eintragen: p.kutzelmann@googlemail.com

WEITERBILDUNGSANGEBOT 2022/2023

A GRUNDAUSBILDUNG MODULE 1-8

GRUNDSTUFE, Autonomie-Training
1. Modul 01.-03.07.2022
2. Modul 07.-09.10.2022
3. Modul 13.-15.01.2023
4. Modul 17.-19.03.2023
ES GIBT NOCH FREIE PLÄTZE!

AUFBAUSTUFE, Trauma-Aufstellungen Module 5-8
5. Modul 19.-21.05.2023
6. Modul 14.-16.07.2023
7. Modul 15.-17.09.2023
8. Modul 17.-19.11.2023
(Ersatztermin: 9.-11.2.2024)

Die Zeiten: Freitag 10-18h, Samstag 09.30-18h, Sonntag 09.30-17h.
Jeweils Mittagspause von ca. 13-15h.
Honorar: € 450 je Modul
Die Weiterbildung ist von der MwSt befreit.
Das Honorar wird 1-2 Wochen vorher abgebucht.

Weitere Informationen und Anmeldungen unter Therapie-Weiterbildung.

B Verkürzte Intensivausbildung 2022 in 2 Modulen a 4 Tage

Diese Intensiv-Ausbildung biete ich zusammen mit Dr. phil. Philipp Kutzelmann an. Sie ist gedacht für erfahrene Therapeuten – auch anderer Schulrichtungen – welche die Lösungsprinzipien der SITA in ihre bisherige Vorgehensweise integrieren möchten und nur wenig Bedarf an der Bearbeitung eigener Traumata haben.
Die verkürzte Intensiv-Ausbildung umfasst zwei Module a 4 Tagen (19 Zeitstunden).

TERMINE IN 2022 / II

1. Modul 8.-11. September 2022
2. Modul 26.-29. Januar 2023
Zeiten: jeweils 9.30-13h und 15-18h

Das Honorar beträgt für die beiden Module 2 x € 900, und ist jeweils 4 Wochen vor dem Modul fällig.
Es gibt noch freie Plätze!

Weitere Informationen und Anmeldung unter Therapie-Weiterbildung.

C Online-Update – früher Supervision

Mit Philipp Kutzelmann zusammen werde ich den Teilnehmer*innen – anhand von eigenen Anliegen – Theorie und Praxis der neuen Aspekte erklären. Ihr bekommt den aktuellen “Algorithmus”. Und ihr habt Gelegenheit, das Gelernte in kleinen Gruppen zu üben.
Philipp wird euch auch über die laufenden Übungstage informieren, wo ihr eigene Anliegen aufstellen, eigene Klient*innen mit Unterstützung aufstellen, oder einfach euch austauschen könnt.
Hier ein neuer Text “Leiden in Liebe verwandeln”
https://www.systemische-selbstintegration.de/t235f3-Leiden-in-Liebe-verwandeln.html
Und ein Aufstellungsvideo als Beispiel: https://youtu.be/JEN3avqmrBY

Online-Update-Termine 2022
14.-16. März 2022
07.-09. November 2022
FÜR 14.-16. März 2022 GIBT ES NOCH FREIE PLÄTZE!
Zeiten: Erster und zweiter Tag: 9.30h -18h, dritter Tag: 9.30h -17h.
Honorar: € 400 (Therapeut*innen der „Liste“, die dafür Lizenzgebühr entrichten, zahlen ein reduziertes Honorar von € 200)

 

Wir grüssen euch herzlich!

Ero und Phil

(versendet: 1.3.2022)