• Entwicklungstrauma- und die Rolle des falschen Selbst der Eltern
  • Befragung zu “Hochsensibilität und psychischer Belastung”
  • NEW:Training in Systemic Selfintegration
  • TERMINE


Liebe Freunde,
Liebe Kolleg*innen,

SSI, in der Form des Strukturtrainings ermöglicht ein neues tieferes Verständnis des Entwicklungstraumas. Auch die Dynamik der Transgenerationalen Weitergabe von Trauma und Spaltung wird verständlich – und kann durch geeignete Interventionen modifiziert werden.
Philipp Kutzelmann beschreibt die Rolle des „falschen Selbst“ für die Entstehung des Entwicklungstraumas. In Kombination mit dem Nehmen der Liebe vom „wahren Selbst“ der Eltern erweist es sich als sehr hilfreich – besonders bei den hartnäckigen „psychiatrischen“ Störungen mit Tendenz zur Verschlimmerung.
Danach lade ich euch ein, das Forschungsvorhaben zu Hochsensibilität junger Kollegen zu unterstützen.
Und unter Termine findet ihr die erste Ankündigung zu “First Training in Systemic Self-Integration”!

Entwicklungstrauma- und die Rolle des falschen Selbst der Eltern

Wie Ero im letzten Newsletter mitgeteilt hat, haben wir in den letzten Monaten die Erfahrung machen dürfen, dass der Schlüssel zu einer gesunden Abgrenzung zu den Eltern oft darin liegt, dass die KlientIn in der Aufstellung die Möglichkeit bekommt das wahre Selbst der Mutter und/oder des Vaters zu spüren. Zu diesem Zweck nimmt sie die Figur von „Mutters wahrem Selbst“ an ihr Herz und spürt dann, oft zum ersten Mal, wie es ist, wenn keine Probleme oder Hindernisse im Weg stehen, sondern wenn Mutters bedingungslose Liebe frei zu ihr fließen darf. Auch wenn sie real von dieser Mutter nie – oder nur selten – diese Liebe spüren konnte, durch diese Imagination macht sie die Erfahrung: Es gehört zu ihrem unverlierbaren Potential, dass sie Liebe empfangen kann und das sie Wert ist geliebt zu werden, um ihrer Selbst willen. Der Kern des eigenen Wesens wird “geweckt” – das ist die Grundlage für ein “intrinsisches Selbstwertgefühl”. Danach ist die Abgrenzung von den Eltern oft ganz leicht – sie fühlt sich spielerisch und gesund an.

Daran lässt sich erkennen, dass es in einem Kind das tiefe Bedürfnis gibt den Eltern „von Selbst zu Selbst“ zu begegnen. Ein Kind sucht nach dem wahren Selbst der Mutter und des Vaters. Wahrscheinlich, weil es schon die Ahnung dieses Potentials in sich selbst spürt und sich wünscht, dass diese erkannt und mit Wertschätzung begrüßt wird. Von einem anderen Selbst, das ebenso einmalig ist wie das Eigene.
Diese Sehnsucht ist wahrscheinlich auch der “Motor” für die verzweifelten Überlebensstrategien eines Kindes – Stellvertretung verlorener Personen, Übernehmen fremder Lasten, Anpassung an die Bedürfnisses anderer etc. – um so vielleicht doch noch die Liebe und Anerkennung der Eltern zu bekommen. Und sie ist der Motor für für die Tendenz, die belastete Mutter nicht loslassen zu können – so als habe das Kind noch nicht alles von ihr bekommen, als würde es sich um etwas Wertvolles bringen, wenn es die Mutter loslässt.

Denn leider ist diese Begegnung nicht immer ohne weiteres möglich. Oft sind die Eltern nicht mit dem eigenen, wahren Selbst in Kontakt. Das Kind begegnet dann nicht einer achtsamen und wohlwollenden Präsenz, sondern einer Frau, die – meist auf Grund von Traumatisierungen – in Überlebensmechanismen gefangen ist und die gelernt hat sich mehr an diesen und an den Erwartungen anderer zu orientieren als am eigenen Selbst. Und die oft von ihrem Kind das erwartet, was sie selbst als Kind nicht erleben konnte: Zuwendung, Bestärkung, Entlastung.

Statt Mutters „wahrem Selbst“ erlebt ein Kind dann (fast) nur Mutters falsches Selbst, dessen Handlungen und Verhaltensweisen von den emotionalen Wunden aus Mutters Vergangenheit bestimmt werden. Hilflos und abhängig von dieser Mutter passt sich das Kind an dieses „falsche Selbst“ der Mutter an. Die ganze Aufmerksamkeit ist bei der Mutter und bei deren Traumata. Das ist für das Überleben des Kindes wichtig, denn jedes Verhalten, dass diese Traumata wieder triggern könnte, versucht es zu vermeiden. Es lebt in einer Haltung der Kontrolle, des „Alles im Blick haben müssens“, des „für Alle verantwortlich zu sein“. Eine enorme Selbst-Überforderung die – notwendigerweise – immer wieder scheitert, so dass das Kind in einen ständigen Teufelskreis von Selbstüberschätzung und Selbsterniedrigung gerät.

Für ein Kind ist das extrem schmerzlich und wird oft als bedrohlich, verwirrend oder gar vernichtend erlebt. Dort wo es sich den Kontakt mit einer liebevollen und offenen Präsenz wünscht, begegnet es einer Fassade des falschen Selbst, dessen ganze Funktion darin besteht, zu überleben, wobei das Leiden der Vergangenheit gleichzeitig verschleiert und festgehalten wird. Doch nicht nur das: Die Begegnung mit Mutters falschem Selbst suggeriert dem Kind, dass auch sein wahres Selbst falsch ist – oder dass es gefährlich/falsch ist, wenn es sich mit dem wahren Selbst verbindet.

Dieses Dilemma lässt sich im Rahmen einer Aufstellung ganz einfach symbolisieren und erfahrbar machen, indem z.B.neben der Mutter noch das falsche Selbst der Mutter und Mutters Trauma aufgestellt werden. Dabei ergeben sich oft extrem aussagekräftige Bilder. So stellte ein Klient vom mir z.B. das falsche Selbst seiner Mutter direkt vor sich. Die eigenen Selbstanteile stellte er in die eine Ecke des Tisches, das wahre Selbst der Mutter stellt er in die Andere. Beim Hineinspüren in das Aufstellungsbild kam ihm dann eine Szene aus der Kindheit. Die Mutter hatte sich gerade wieder sehr irrational verhalten und das hatte ihm so Angst gemacht, dass er sich ganz unsichtbar machen musste. „Ich muss mich ganz und gar an dieses falsche Selbst anpassen – sonst passiert was Schlimmes. Und gleichzeitig habe ich eine Scheiss-Wut.“

Doch so schmerzlich diese Erkenntnis auch für ihn war, er konnte jetzt erkennen, was er als Kind noch nicht verstehen konnte. Ihm wurde klar, dass es das schwere Schicksal der Mutter war, welches sie ihr Leben lang hat funktionieren und aus dem falschen Selbst heraus handeln lassen. Und er konnte erkennen, dass Mutters Trauma kein Teil ihrer Identität ist – und dass es auch nicht in seinen Raum gehört. Dadurch konnte der Weg frei werden zu seinem eigenen wahren Selbst. Nachdem er Mutters wahres Selbst gespürt hatte, konnte er fühlen dass es Gesund und Heilsam ist, wenn er sich von Mutters „falschem Selbst“ schützt, indem er sich klar und deutlich Abgrenzt. „Da gehört diese Scheiss-Wut hin. Ich dachte immer ich hätte meine Mutter gehasst. Dabei habe ich nur gehasst, dass sie oft nicht ganz bei sich war.“
Durch diesen Lösungsprozess findet der Klient zum eigenen Selbst und kann die Mutter loslassen – mit Achtung und (bisweilen zum erstenmal!) auch mit Liebe! Dann ist es nicht länger die „Trauma-App“, die Verbindung durch das Trauma, welche die Generationen miteinander verbindet, sondern die Verbindung von „Selbst zu Selbst“.
Oder: Statt Falschwährung (falsches Selbst) zurück zum Goldstandard.
Philipp Kutzelmann

Befragung zu “Hochsensibilität und psychischer Belastung”

Wir sind Psychologiestudierende an der Ruhr Universität Bochum und der Universität Witten/Herdecke und führen für unsere Masterarbeiten eine Umfrage zu psychischer Belastung und Hochsensibilität durch. Wir möchten bei Personen die sich für hochsensibel halten (z.B. sehr empfindlich auf Lärm, Gerüche oder auch die Gefühle anderer reagieren,) und sich aktuell in psychotherapeutischer Behandlung befinden, eine Online-Befragung durchführen. Mit den Ergebnissen wollen wir zu einer Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung sowohl von hochsensiblen als auch nicht-hochsensiblen Personen beitragen.
Wenn Sie volljährig sind und aktuell in psychotherapeutischer Behandlung, sind Sie herzlich eingeladen an unserer Online-Studie teilzunehmen.
Sollten Sie Fragen haben, sind wir auch gerne bereit Ihnen diese zu beantworten.

Kontakt für Rückfragen zur Studie: Bahar Gökdemir & Aaron Mroß,
E-Mail: studie-hochsensible@rub.de

TERMINE

Therapieseminare ONLINE
Seminare 2021

ZEITEN (NEU!!)
Seminarbeginn Freitag 15.00 Uhr
Freitag 15.00h – ca. 19.00h
Samstag 09.30h – 13h und 15h- ca. 18.30h
In der Regel kann jeder Teilnehmer eine Aufstellung machen. Falls es genug Zeit gibt, ist auch eine zweite Aufstellung möglich – gegen Aufpreis von € 100.
Zusätzlicher Termin: 26./27.März 2021!

HONORAR
Mit Aufstellung, Erstteilnehmer:
Vollverdiener: Euro 300.- Geringverdiener: Euro 250.-
Nichtverdiener: Euro 200.-
Eine zweite Aufstellung ist manchmal möglich, wenn genug Zeit bleibt.
Sie kostet zusätzlich Euro 100.-
Bonus für Wiederholer mit Aufstellung:
jeweils Euro 50.- Ermäßigung
für Hospitanten ohne eigene Aufstellung:
Jeweils Euro 100.-

Termine und Anmeldung unter www.e-r-langlotz.de

Online-Ausbildung Selbst-integrierende Trauma-Aufstellung (SITA)

Das Konzept wurde zunächst in Präsenzaufstellungen – mit oder ohne Repräsentanten – entwickelt. Seit der Corona-Pamdemie biete ich nur noch Online-Aufstellungen mit Figuren an. Erstaunlicherweise erwies sich dies neue Setting als sehr effektiv. Ja es unterstütze noch das Fokussieren auf die Struktur. Dies Konzept kann auch in Präsenz-Sitzungen angewendet werden.
Zur Zeit finden Ausbildungsseminare nur online statt.

Ich biete, zusammen mit meinem Assistenten und Kollegen Dr. phil. Philipp Kutzelmann zwei unterschiedliche Formen der Ausbildung an:

A Grundausbildung in 8 Modulen à 3 Tage über zwei Jahre.
Hier wird das Konzept und die verschiedenen Formate ausführlich erläutert und eingeübt. Die reguläre Ausbildung umfasst 2 mal 4 Module, und gibt den Teilnehmer*innen sehr viel Gelegenheit für die Bearbeitung eigener Traumata im geschützten Raum einer zweijährigen fortlaufenden Gruppe. Das Erleben des eigenen Transformationsprozesses und die Beobachtung der Prozesse der Gruppenmitglieder sind eine wichtige Voraussetzung, um Klient*innen bei deren Prozessen begleiten zu können.

B Verkürzte Intensivausbildung in 2 Modulen à 4 Tage.
Diese Ausbildung ist gedacht für erfahrene Therapeuten, die ihre eigenen Traumata bereits – mehr oder weniger – bearbeitet haben, und die Elemente dieses Konzeptes in ihre eigene therapeutische Arbeit integrieren möchten.

C Übungstermine
Philipp Kutzelmann bietet regelmäßige Selbsterfahrungs- und Übungstermine für aktuelle und ehemalige AusbildungsteilnehmerInnen, so wie Interessierte für die Ausbildung an. Über diese Mail könnt Ihr Euch in den Verteiler eintragen: p.kutzelmann@googlemail.com

A NEU: Online Grundausbildung 2021/2022

GRUNDSTUFE (Module 1-4)
1: 12.-14.2.2021
2: 16.-18.4.2021
3: 11.-13.6.2021
4: 17.-19.9.2021
(E1 19.-21.11.2021 Ersatztermin)
AUSGEBUCHT

AUFBAUSTUFE (Module 5-8)
5: 11.-13.2.2022
6: 15.-17.4.2022
7: 10.-12.6.2022
8: 23.-25.9.2022
(E2 18.-20.11.2022 Ersatztermin)

Zeiten: jeweils von 09:30-13h und 15h-18h
Honorar: € 400 je Modul, wird kurz vor Beginn des Moduls abgebucht.

Online Grundausbildung 2020/2021

AUFBAUSTUFE(Module 5-8)
5: 15.-17.01.2021
6: 19.-21.03.2021
7: 21.-23.05.2021
8: 23.-25.7.2021
(Ersatztermin: 24.-26.09.2021)
AUSGEBUCHT!

Weitere Informationen und Anmeldungen unter Therapie-Weiterbildung.

B Verkürzte Intensivausbildung in 2 Modulen a 4 Tage

Diese Intensiv-Ausbildung biete ich zusammen mit Dr. phil. Philipp Kutzelmann an. Sie ist gedacht für erfahrene Therapeuten – auch anderer Schulrichtungen – welche die Lösungsprinzipien der SITA in ihre bisherige Vorgehensweise integrieren möchten und nur wenig Bedarf an der Bearbeitung eigener Traumata haben.
Die verkürzte Intensiv-Ausbildung umfasst zwei Module a 4 Tagen (19 Zeitstunden).

TERMINE NEU
NEU KURS 2021
Termine:
1. Modul 24.-27. Juni 2021
2. Modul 28.-31. Oktober 2021
Zeiten: jeweils 9.30-13h und 15-18h

Das Honorar beträgt für die beiden Module 2 x € 750, und ist jeweils 4 Wochen vor dem Modul fällig.
Es gibt noch einige freie Plätze!

NEW:Training in Systemic Selfintegration

This year Dr. phil. Philipp Kutzelmann will be offering the first part of the official training in Systemic Selfintegration – Modules 1-4, certificate as „autonomy trainer“ – in English. This ist the first time that an audience outside of Germany gets the chance to learn how to apply Systemic Self-Integration in their daily work as therapists, coaches or trainers.

The main focus of the seminars will be:

  • Learning the practical application of the Algorithm for working with relationships in work, family, intimate relationships etc.
  • The theoretical foundations of Systemic Self-Integration
  • Anamnesis and working with the Autonomy Questionnaire and Diagram
  • The basics of stressor based systemic therapy
  • Learning by experience: by working with ones own relationships in demonstrations and in smaller training groups.

The four seminars will take place online via ZOOM on the following dates:

Module 1: 26th – 28th of March
Module 2: 28th – 30th of May
Module 3: 30th of July – 1st of August
Module 4: 24th – 26th of September

Each seminar will start at 10:00 o’ clock (German time) and end at 18:00 o’ clock. (With a break between 13:00 and 15:00 o’ clock)

The price for each Module is 400 Euros. Participants will have the possibility to be listed as “autonomy-trainers” after attending the seminars and writing four protocols of constellations they lead themselves.

For more information or application please contact: p.kutzelmann@googlemail.com

INFO-ABEND UND KOLLEGIALER AUSTAUSCH ZUM THEMA “Online-Strukturtraining”
  • für Aufsteller und Therapeuten, die meine Arbeit kennen lernen wollen.
  • für neue Klienten, die meine Arbeit kennen lernen wollen, und für
  • diejenigen, die zwar schon die Einzelarbeit bei mir kennen, aber noch nicht das Aufstellen mit Figuren.

Zeit: DONNERSTAGS 19-21h
Termine 2021: 4.2.*; 18.2.; 4.3.* (*= eigene Aufstellung noch möglich)
Teilnahmekosten: Hospitation 20€, mit Aufstellung für Voll/Halb/Nicht-Verdiener 150/120/90€ .
Bitte vorher anmelden über praxis@e-r-langlotz.de, mit Angabe der Telefonnummer.

NEU: SYSTEMISCHER ONLINE-STAMMTISCH

Für ausgebildete und in Ausbildung befindliche Teilnehmer*innen, zum persönlichen und fachlichen Austausch. Getränke bitte selber mitbringen 😉
Jeweils Erster Dienstag im Monat 20h
Interessent*innen bitte vorher Link anfordern!

ONLINE-SUPERVISION 2021

Termine: 08./09. März 2021, 07./08. November 2021

Die Supervision ist in erster Linie für alle, die bei mir systemische Selbst-Integration (SSI) gelernt haben, um sich über den neuesten “Stand der Kunst” informieren: um das neue Konzept „Strukturtraining als Therapie“ kennen zu lernen. Dies Konzept berücksichtigt das von Thomas Hensel beschriebene neue Paradigma, welches die neueren neurobiologischen Erkenntnisse zur „Gedächtnis-Rekonsolidierung“ umsetzt und daher eine rasche und anhaltende Wirkung entfaltet.
Ich biete euch an, eigene neue Erfahrungen und Beobachtungen mit der Methode der SSI auszutauschen, sich für die Arbeit mit “schwierigen” Klienten Unterstützung zu holen und eigene Anliegen zu bearbeiten.

Zeiten: Erster Tag: 9:30-18h, Zweiter Tag: 9:30-17h.
Honorar: € 200
ES GIBT NOCH FREIE PLÄTZE
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Ich grüsse euch herzlich!
Schützt euch und
BLEIBT XUND!

Ero

(versendet: 30.01.2021)