INSTITUT SYSTEMISCHE SELBST-INTEGRATION LANGLOTZ-KUTZELMANN

  • Hass-Spirale aus traumatherapeutischer Sicht
  • Update/Supervision
  • TERMINE


Liebe Kolleg*innen,
liebe Freunde,

Hass-Spirale aus traumatherapeutischer Sicht

Die aktuelle Eskalation eines Teufelskreises von Hass und Gewalt veranlasst mich, mit Euch über diese Themen zu meditieren.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Mit diesem Satz beginnt unsere Verfassung.

In meiner therapeutischen Arbeit mit frühen Beziehungstraumen wird mir täglich bewusst, welche tiefe Bedeutung dieser Satz für die Qualität menschlicher Beziehungen und für die Lösung der unvermeidbaren Konflikte hat.

In meinem letzten YT-Beitrag https://youtu.be/X70ttEwEp8I fasse ich diese Erfahrungen zusammen und wende sie auf den chronischen Konflikt zwischen Israel und Palestina an.

Am Schluss komme ich zu folgenden Überlegungen:
Eskalation des Hasses
Offensichtlich wurde 1945 von Israel und seinen Unterstützung die Brisanz der damaligen Situation nicht oder zu wenig erkannt. Das oben zitierte Grundrecht auch der palestinensischen Bevölkerung auf Würde wurde damals nicht respektiert, sondern grob verletzt. Wenn Palestinenser sich dagegen zur Wehr setzten, wurden sie wie Verbrecher verfolgt und getötet. So eskalierte der Teufelskreis von gegenseitigen Verletzungen und der dadurch entstandene Hass auf beiden Seiten immer mehr.
Gestern sah ich einen Fernsehbericht: palestinensische Kinder identifizieren sie mit dem Hass gegen die jüdischen Unterdrücker, und halten das selber für Liebe gegenüber ihren ermordeten Vorfahren. Ja ihre eigenen Mütter fordern von ihnen diese Haltung als Beweis ihrer „Liebe“.
Wenn die wahre Liebe verschüttet wurde durch Leid und Verletzung, dann bleibt nur noch dieser Hass – als verwirrte Liebe – übrig.

Das Ausmass an Gewalt und Menschenverachtung auf beiden Seiten schockiert. Überwältigt von Mitgefühl – für die eine oder für die andere Seite – wird der Verstand gelähmt. Der zunächst lokale Konflikt ergreift auch andere, die nicht betroffen sind und droht zum globalen Flächenbrand zu werden. Und das zu einem Zeitpunkt, da bereits andere Krisen der Kontrolle entgleiten.

Daher mein Appell: Erinnerung an die unverlierbare Würde des Menschen, auf beiden Seiten!
Der Terror kann nur dann erfolgreich bekämpft werden, wenn gleichzeitig die Würde der Unschuldigen geachtet wird, die Würde, die früher durch Macht-Missbrauch verletzt wurde.

So sieht es auch Daniel Barenboim. Dieser israelische Musiker hat sich schon immer für Verständigung eingesetzt. So hat er ein Orchester gegründet, in dem arabische und israelische Musiker nebeneinander am gleichen Notenpult sitzen. Seine kürzlich veröffentlichte Friedensbotschaft schliesst er mit den Worten:1)
„Ich bin überzeugt: Die Israelis werden erst dann Sicherheit haben, wenn die Palästinenser Hoffnung spüren können, also Gerechtigkeit. Beide Seiten müssen ihre Feinde als Menschen erkennen und versuchen, ihre Sichtweise, ihren Schmerz und ihre Not nachzuempfinden.“

1) https://www.sueddeutsche.de/kultur/daniel-barenboim-israel-aufruf-hamas-1.6287339

Missbrauch der Macht als Urtrauma

Auch hier sehen wir das Urphänomen von Trauma wirksam: der Machtmissbrauch. Das Prinzip ist einfach und daher sehr wirksam. Die Mächtigen haben früher einmal ihre Überlegenheit benutzt, um die Macht des Stärkeren – also ihre eigene Macht – für legal zu erklären.

Diese eigene „Propaganda“ wurde aufrecht erhalten, und das damalige eigene Unrecht verschleiert und vergessen.
Das war verwirrend für sie selber – und für die Anderen. Wenn die anderen dann Hass und Wut entwickeln und sich dagegen wehren, dann wurde ihnen eingeredet, sie seien im Unrecht.
Die Mächtigen sind in dem (Irr-)Glauben, sie hätten das Recht, diesen Widerstand als Terror zu bezeichnen und mit drastischen Strafen zu unterdrücken.

Diese Verwirrung könnte man als Urtrauma bezeichnen, das verantwortlich ist für alle Konflikte und Krisen unserer Welt.

Das bisher ungenutzte Potential unserer natürlichen Intelligenz

Wie klein sind wir doch angesichts der überwältigenden Grösse des Universums:
https://youtu.be/OQrXakW1-JI?si=md9s6LXP5XHeuE9m
Ist es nicht erstaunlich, dass wir die Intelligenz haben, um das zu erkennen und auf diese Weise anderen nahe zu bringen!
Aber warum benützen wir diese Intelligenz nicht dazu, um kleinere und grössere Konflikte gerecht zu lösen?
Offensichtlich ist bei diesen Themen unsere natürliche Intelligenz blockiert, durch ein erlerntes Wahrnehmungsverbot. Die Folge ist das, was wir als „vorauseilenden Gehorsam“ bezeichnen. Milgram hat durch seine bekannten Experimente gezeigt, dass von diesem Autoritätsgehorsam 2/3 der Bevölkerung betroffen ist.

Ist das der Grund dafür, dass wir uns nicht gegen den alltäglichen Missbrauch der Macht wehren?
Nur wenn wir es wagen, unsere “natürliche Intelligenz” zu benutzen, können wir diese Verwirrung durchschauen.
Dann können wir erkennen, wie überall die Mächtigen die gemeinsamen Ressourcen an sich reissen, um selber zu wachsen – auch wenn dabei andere zugrunde gehen, auch wenn die Zukunft des Planeten – und damit auch ihre eigene Zukunft! – gefährdet ist. Noch im allgemeinen Untergang glauben sie, Profite machen zu können.

Ist das nicht die selbstzerstörerische Dynamik einer Krebsgeschwulst?
Erst wenn wir unsere natürliche Intelligenz dazu benutzen, um diese schmarotzerhafte Strategien zu erkennen – bei anderen, aber auch bei uns selber – und als Macht-Missbrauch zu benennen, erst dann können wir diese Selbst-Zerstörung beenden, und die daran Beteiligten ächten als Verbrecher. Auch wenn sie ihr Verhalten verschleiern und behaupten, es nur gut mit uns zu meinen. Oder wenn sie uns einreden wollen, wir würden ja auch davon profitieren.

Vielleicht sind die aktuellen Krisen für dieses schmerzliche Erwachen erforderlich?
Es gibt jetzt schon Gruppen, die sich für eine am Gemeinwohl orientierte Wirtschaft einsetzen.
Den ganzen Text findet ihr unter https://www.systemische-selbstintegration.de/t281f3-MEDITATION-ueBER-WueRDE-SELBSTWERT-HASS-UND-LIEBE.html

Änderung Update/Supervision

Update/ Supervision wird – wie früher – nur noch 2 Tage dauern. Das nächste Update findet daher Montag/Dienstag 6./7. November 2023 statt.
Für 2024 ist es geplant für Freitag/Samstag 28./29. Juni.
Das Honorar beträgt wieder wie zuvor € 300. Für die Lizenznehmer ist es gratis.
Unser Konzept hat sich weiter entwickelt, siehe Beitrag zu Beziehungstraumen https://youtu.be/WtMuHnlxzIc und
als Text unter https://www.systemische-selbstintegration.de/t280f3-ZUR-DYNAMIK-FRueHER-BEZIEHUNGSSToeRUNGEN-Das-Konzept-der-Selbst-integrierenden-Stressoraufloesung.html#msg565

TERMINE

Online-Therapie-Seminare 2023

Leitung: Ero Langlotz
27.-28.Oktober 2023
01.-02. Dezember 2023

ZEITEN

Seminarbeginn Freitag 15.00 Uhr
Freitag 15.00h – ca. 19.00h
Samstag 09.30h – 13.00h und 15.00h – ca. 18.30h
Nächste Termine: 27./28. Oktober 2023 – 01.-02. Dezember 2023 – keine Aufstellungsplätze mehr.
Bei allen Therapieseminaren gibt es uneingeschränkt Hospitationsplätze!

Auch Heilung kann ansteckend sein!
Die online-Therapieseminare ermöglichen es jeder Teilnehmer*in, die Lösungsprozesse der anderen Teilnehmer*innen intensiv mit zu erleben. Er/sie kann sogar parallel zur Aufstellung mit Figuren das eigene Thema aufstellen. Dies Aufstellen im Windschatten nennen wir „Schattensegeln“. Gleichzeitig ist die Teilnehmer*in dabei in ihrer vertrauten Umgebung, geschützt und unsichtbar für die anderen. So kommen die eigenen Themen in Resonanz. Das macht Mut, sich für den eigenen Prozess zu öffnen.

HONORAR:
Mit Aufstellung, Erstteilnehmer:
Vollverdiener: Euro 250.-
Geringverdiener: Euro 200.-
Nichtverdiener: Euro 150.-
für Hospitanten ohne eigene Aufstellung:
Jeweils Euro 70.-

Termine und Anmeldung hier >

Online-Ausbildung Selbst-integrierende Trauma-Aufstellung (SITA)

Das Konzept wurde zunächst in Präsenzaufstellungen – mit oder ohne Repräsentanten – entwickelt. Seit der Corona-Pandemie biete ich nur noch Online-Aufstellungen mit Figuren an. Erstaunlicherweise erwies sich dies neue Setting als sehr effektiv. Ja es unterstützt noch das Fokussieren auf die Struktur. Dies Konzept kann auch in Präsenz-Sitzungen angewendet werden.
Zur Zeit finden Ausbildungsseminare nur online statt.

Ich biete, zusammen mit meinem Kollegen Dr. phil. Philipp Kutzelmann zwei tr unterschiedliche Formen der Ausbildung an:

A Grundausbildung in 8 Modulen à 3 Tage über zwei Jahre.
Hier wird das Konzept und die verschiedenen Formate ausführlich erläutert und eingeübt.
Die reguläre Ausbildung umfasst 2 Stufen mit jeweils 4 Modulen.
1. Stufe „Autonomie-Training“ vermittelt Klärung von privaten und beruflichen Beziehungen und ist gedacht für Berater*innen und Coach’s, und kann auch als Einheit gebucht werden.
2. Stufe „Strukturtraining“ vermittelt Klärung bei eigenen oder übernommenen Traumata, und ist gedacht für Therapeut*innen. Auch für Quereinsteiger geeignet.
Die Ausbildung gibt den Teilnehmer*innen sehr viel Gelegenheit für die Bearbeitung eigener Traumata im geschützten Raum einer zweijährigen fortlaufenden Gruppe. Das Erleben des eigenen Transformationsprozesses und die Beobachtung der Prozesse der Gruppenmitglieder sind eine wichtige Voraussetzung, um Klient*innen bei deren Prozessen begleiten zu können.
„Man kann andere nur soweit begleiten, wie man selber bereits gekommen ist“.
Bei erfolgreichem Abschluss gibt es ein Zertifikat und die Option auf einen Platz auf der Therapeut*innen-Liste.

B Verkürzte Intensivausbildung in 2 Modulen à 4 Tage.
Diese Ausbildung ist gedacht für erfahrene Therapeuten, die ihre eigenen Traumata bereits – mehr oder weniger – bearbeitet haben, und die Elemente dieses Konzeptes in ihre eigene therapeutische Arbeit integrieren möchten.

C Update – früher Supervision
Dieses 2-Tage-Modul ist gedacht
1. für die Therapeut*innen und Berater*innen der „Liste“, und für Teilnehmer meiner früheren Ausbildungskurse, die die neuen Elemente erlernen wollen, um sie in ihrer Arbeit zu verwenden.
2. für Therapeut*innen aus anderen Ausbildungen, die unsere Methode kennen lernen wollen.
3. Eigene Anliegen können nur im beschränkten Umfang bearbeitet werden.

D Übungstermine
Philipp Kutzelmann bietet regelmäßige Selbsterfahrungs- und Übungstermine für aktuelle und ehemalige AusbildungsteilnehmerInnen, so wie Interessierte für die Ausbildung an. Über diese Mail könnt Ihr Euch in den Verteiler eintragen: p.kutzelmann@googlemail.com

NEUE TERMINE für die Grundausbildung 2024/25

Grundstufe: Modul 1-4
Modul 1:19.01. – 21.01.2024
Modul 2: 15.03. – 17.03.2024
Modul 3: 10.05. – 12.05.2024
Modul 4. 12.07. – 14.07.2024
Aufbaustufe: Modul 5-8
Modul 5: 11.10. – 13.10.2024 (GEÄNDERT!)
Modul 6: 13.12. – 15.12.2024
Modul 7: 14.02. – 16.02.2025
Modul 8: 11.04. – 13.04.2024 (Ersatztermin 27.-29.6.2025)
Es gibt noch freie Plätze!

Weitere Informationen und Anmeldungen unter
www.institut-systemische-selbstintegration.de/therapie-weiterbildung

WEITERBILDUNGSANGEBOT 2023/24

Die Zeiten: Freitag 9:30-18h, Samstag 9.30-18h, Sonntag 9.30-17h.
Jeweils Mittagspause von ca. 13-15h.

AUFBAUSTUFE 2023/24 (Modul 5-8)

5: 16. – 18.02.2024
6: 12. – 14.04.2024
7: 14. – 16.06.2024
8: 04. – 06.10.2024

HONORAR: je Modul € 450,-

Weitere Informationen und Anmeldungen unter
www.institut-systemische-selbstintegration.de/therapie-weiterbildung

WEITERBILDUNGSANGEBOT 22/23 AUFBAUSTUFE

Trauma-Aufstellungen (Modul 5-8)

5. Modul 19.-21.05.2023
6. Modul 14.-16.07.2023
7. Modul 15.-17.09.2023
8. Modul 17.-19.11.2023 (Ersatztermin: 9.-11.2.2024)

Die Zeiten: Freitag 10-18h, Samstag 9.30-18h, Sonntag 9.30-17h.
Jeweils Mittagspause von ca. 13-15h.
HONORAR: € 450 je Modul
Die Weiterbildung ist von der MwSt befreit.
Das Honorar wird 1-2 Wochen vorher abgebucht.

Weitere Informationen und Anmeldungen unter
www.institut-systemische-selbstintegration.de/therapie-weiterbildung

B Verkürzte Intensivausbildung in 2 Modulen à 4 Tage

Diese Intensiv-Ausbildung biete ich zusammen mit Dr. phil. Philipp Kutzelmann an. Sie ist gedacht für erfahrene Therapeut*innen – auch anderer Schulrichtungen – welche die Lösungsprinzipien der SITA in ihre bisherige Vorgehensweise integrieren möchten und nur wenig Bedarf an der Bearbeitung eigener Traumata haben.
Die verkürzte Intensiv-Ausbildung umfasst zwei Module a 4 Tagen (19 Zeitstunden).

TERMINE FÜR 2023

Intensivausbildung 23/II
1. Modul 3.-6. August 2023
2. Modul 14.-17. Dezember 2023

Zeiten: jeweils 9.30-13h und 15-18h

Das Honorar beträgt für die beiden Module 2 x € 900, und ist jeweils 4 Wochen vor dem Modul fällig.

Weitere Informationen und Anmeldung unter 
https://www.institut-systemische-selbstintegration.de/therapie-weiterbildung/weiterbildungs-intensivkurs-systemaufstellung/

C Online-Update – früher Supervision

Mit Philipp Kutzelmann zusammen werde ich den Teilnehmer*innen – anhand von eigenen Anliegen – Theorie und Praxis der neuen Aspekte erklären – einschliesslich des Neuen Formates „Kombiniertes Beziehungstrauma“. Und ihr habt Gelegenheit, das Gelernte in kleinen Gruppen zu üben.
Philipp wird euch auch über die laufenden Übungstage informieren, wo ihr eigene Anliegen aufstellen, eigene Klient*innen mit Unterstützung aufstellen, oder einfach euch austauschen könnt.

Hier ein neues Aufstellungsvideo als Beispiel: Mita, komplexes Beziehungstrauma https://youtu.be/WRW27tqq9qg

Online-Update – Termine 2023

Daten geändert!!!
Montag/Dienstag 6.-7.11.2023
Zeiten: Erster Tag: 9.30h -18h, zweiter Tag: 9.30h -17h.
Honorar: € 300 (für Therapeut*innen der „Liste“gratis)

Wir grüssen euch herzlich!

Ero und Phil

(versendet: 19.10.2023)