• BE und Aufstellung für einen belasteten Angehörigen
  • Neue Honorare
  • TERMINE


Liebe Freunde,

Liebe Kolleg*innen,

aus dem „Symbiose-Forschungslabor Langlotz“ gibt es Neues zu berichten. Immer wieder kommen KlientInnen auf mich zu mit dem Anliegen, eine Aufstellung für eine belastete Angehörige „machen zu lassen“, die selber nicht bereit ist, zu einer Aufstellung zu kommen.

Als langjährige Leser meiner Newsletter könnt ihr euch schon denken, dass das aus „systemischen Gründen“ nicht gehen kann. Allein die Formulierung des Anliegens zeigt schon, dass die Betreffende sich – unbefugter Weise – im „Raum“ der Angehörigen zuständig fühlt. Bisher habe ich dann darauf hingewiesen, dass die Klientin selber – wenn das Schicksal dieser Angehörigen sie offensichtlich so belastet – ihre Beziehung zu ihr durch eine Aufstellung untersuchen kann, um sich dadurch zu entlasten, dass sie ein „etwaiges Symbiosemuster“ (;-)) erkennt – und löst. Neuerdings habe ich in solchen Situationen erstaunliche Beobachtungen mit einer Variante des „Blockierenden Elementes“ gemacht, über die ich euch hier – in anonymisierten Beispielen – berichte.

BE und Aufstellung für einen belasteten Angehörigen

Claudia und Hermann
Claudia, eine erfolgreiche Geschäftsfrau, kommt mit dem Anliegen, dass ihr Mann Hermann, mit dem sie seit 10 Jahren in kinderloser Ehe verheiratet ist, immer wieder schwere depressive Phasen hat, weil er sich weigert, die erforderlichen Medikamente zu nehmen. Ich kenne Claudia seit fünf Jahren und ich kenne auch ihre fast übermenschliche „selbst-lose“ Geduld, mit der sie es mit diesem sehr schwierigen Ehemann aushält. Natürlich hat Claudia schon ihre Beziehung zu ihrem Ehemann aufgestellt und, wie zu vermuten, zeigte sich, dass sich Claudia nicht so gut von diesem Ehemann abgrenzen kann. Nun tauchte die Hypothese auf, dass es vielleicht bei Claudia ein „blockierendes Element“ gibt, das sie daran hindert, auf eine „selbst-verbundene“, auf eine mehr abgegrenzte Weise mit Hermann umzugehen. Und dass sie vielleicht sogar dadurch – unbewusst und ungewollt – das depressive Muster von Hermann verstärkte, sozusagen als „Ko-Depressive“?

Claudia ist bereit, diese Hypothese in einer Aufstellung zu überprüfen, und es taucht ihr bereits verstorbener Vater auf und sein frühes Verlust-Trauma. Er hatte früh seine Mutter verloren, und war sein ganzes Leben lang extrem ängstlich und unselbständig. Sie hatte sich schon früh für ihn verantwortlich gefühlt. Offenbar hatte sie mit dem Vater auch dessen frühes Verlust-Trauma als Introjekt in ihrem Raum. Das hatte sie daran gehindert, auf selbst-verbundene Weise mit Hermann umzugehen. Anders gesagt, sie hatte unbewusst ihren belasteten Vater auf ihren Ehemann projiziert und wiederholte mit ihm die Beziehung mit ihrem Vater.

Maria und ihr Sohn Maxim
Maria kommt wegen ihres Sohnes. Maxim, 17 Jahre, hatte eine psychotische Episode und befindet sich zur Zeit in stationärer Behandlung. Durch die Psychose ist seine Konzentration und seine Belastbarkeit deutlich eingeschränkt. Er hat jedoch keine Krankheitseinsicht und möchte zurück in seine alte Klasse auf dem Gymnasium, was mit grosser Wahrscheinlichkeit zu einer Überforderung – und damit einer Verschlechterung seiner Gesundheit führen würde.
Maria hat ihre – sehr symbiotische – Beziehung zu Maxim schon aufgestellt und den Lösungsprozess vollzogen. Ich schlug ihr vor, zu überprüfen, ob es ein „blockierendes Element“ gibt, das sie daran hindert, als abgegrenzte, souveräne Mutter mit diesem „schwierigen Sohn“ umzugehen. Sie willigte ein, und es tauchte ihre Mutter auf. Durch frühen Verlust beider Eltern war sie sehr traumatisiert. Ihre Überlebensstrategie war, Probleme zu leugnen „Es gibt keine Probleme, das sind alles nur Einbildungen!“ Und mit einem Schlag fiel ihr ein, dass das auch ihre Grundeinstellung ist – deretwegen sie immer Konflikte mit ihrem sehr nüchternen Mann hat – und dass das natürlich auch das Thema von Maxim ist!

Überlegungen
Offensichtlich hatte sie noch ihre Mutter und deren Trauma als Introjekt in ihrem Raum. Und das hatte bewirkt, dass sie ihre Mutter auf Maxim projiziert hatte, bzw. ihre Beziehung zu ihrer Mutter hatte die Beziehung zu Maxim geprägt. Und Maxim hatte sich mit dieser Projektion seiner Mutter identifiziert, bzw. mit der eigenen Grossmutter und deren Trauma und Überlebensstrategie.

Neue Honorare

Meine Aufstellungsarbeit ist in den letzten Jahren immer intensiver, dichter und dadurch auch wirksamer geworden. Aber das kostet mich auch mehr Energie – und ich werde nicht jünger! Daher scheint es mir angemessen, das Honorar für Einzelsitzungen zu erhöhen. Um das Honorar wenigstens einigermassen „gerecht“ anzusetzen, habe ich es wie schon bisher gestaffelt nach dem Einkommen. Das heisst Voll/Halb/Nichtverdiener zahlen ab Dezember 2018 € 150/120/90.

TERMINE

Informations- und Austauschabend

Ein bis zweimal im Monat gibt es in der Praxis von 19-21h einen Info- und Austauschabend. Er ist gedacht

  • für neue Klienten, die meine Arbeit kennen lernen wollen, und für
  • diejenigen, die zwar schon die Einzelarbeit bei mir kennen, aber noch nicht das Aufstellen mit Stellvertretern.
  • für Aufsteller und Therapeuten, die meine Arbeit kennen lernen wollen.

Teilnahmekosten: € 15, mit Aufstellung € 100.

Bitte vorher anmelden über Email, mit Angabe der Telefonnummer.

Nächste Termine: 15. und 19.9.2018


WEITERBILDUNG 2019/2020

GRUNDSTUFE (Module 1-5)
1: 15.-17.2.2019
2: 12.-14.4.2019
3: 21.-23.6.2019
4: 2.-4.8.2019
5: 11.-13.10. 2019
Ersatztermin: 6.-8.12.2019 (Falls ein Modul ausfallen muss)

AUFBAUSTUFE (Module 6-10)
6: 14.-16.2.2020
7: 17.-19.4.2020
8: 12.-14.6.2020
9: 7.-9.8.2020
10: 9.-11.10.2020
(Ersatz 11.-13.12.2020)

ES GIBT NOCH FREIE PLÄTZE!
Weitere Informationen unter https://www.e-r-langlotz.de/familientherapie/familientherapie_weiterbildung.php


Supervision in 2018/19

5./6.11.2018, 4./5.3.2019

Die Supervision ist besonders wichtig für alle, die bei mir systemische Selbst-Integration gelernt haben, um sich über den neuesten “Stand der Kunst” zu informieren: die neuen Formate „Glaubenssatz“ und „Problem als Schlüssel zur Lösung“.

Gäste sind herzlich eingeladen. Ich biete euch an, eigene neue Erfahrungen und Beobachtungen auszutauschen, sich für die Arbeit mit “schwierigen” Klienten Unterstützung zu holen und eigene Anliegen zu bearbeiten.

Zeiten: Erster Tag: 10-18h, Zweiter Tag: 9-17h.
Honorar: € 200

Bitte mit Adresse und Telefonnummer anmelden!

 

Euch allen herzliche Grüsse

Ero

(versendet: 01.09.2018)