• Extinction Rebellion
  • Teilnehmer gesucht für TRAUMATHERAPEUTISCHE ALLGEMEINSPRECHSTUNDE
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Liebe Freunde,

Liebe Kolleginnen,

Ich habe euch schon auf Fridays for future hingewiesen. Nun möchte ich euch auf eine weitere Gruppierung hinweisen, die sich mit gewaltfreien Störaktionen für Klimaschutz, aber auch für einen Systemwandel einsetzt. In unserem Land, in dem eine allgemeine Tendenz zu Anpassung und Gehorsam sehr ausgeprägt ist, stößt Extinction Rebellion oft auf Unverständnis und Ablehnung. 1983 – vor mehr als 35 Jahren – habe ich an gewaltfreien (Gandhi!) Sitzblockaden gegen die atombestückten Pershingraketen teilgenommen. Das wurde damals als „Nötigung“ gewertet und bestraft. Aber es hatte mehrfache Wirkung: Das Verfassungsgericht hat die Urteile kassiert, die Pershings wurden abgezogen, und ich lernte mein eigenes Anpassungsmuster kennen – und überwinden. Der erste Schritt zur Autonomie – und damit auch zur SELBST-integrierenden Trauma-Aufstellung! – war getan.

Extinction Rebellion

Inzwischen ist eine weitere Protestbewegung entstanden, die sich weltweit verbreitet, und die ich in der deutschen Ausgabe „Zukunft für alle – oder kurzer Profit für wenige?” nicht berücksichtigen konnte. Den Lesern der englischen Ausgabe gegenüber aber will ich sie unbedingt erwähnen, umso mehr, da sie aus Grossbritannien kommt.

Extinction Rebellion sieht zurecht in unserem toxischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem die entscheidende Ursache der globalen ökologischen Krise, die schon jetzt zu einem Artensterben unbekannten Ausmasses, zu Klimaveränderungen und Naturkatastrophen geführt hat. Die Mitglieder setzen sich ein für einen Systemwandel, und sie bereiten sich sehr sorgfältig und ernsthaft vor auf die notwendigen Einschränkungen, die auch für sie mit einem Systemwandel verbunden sind. Sie erproben neue, hierarchiefreie Gemeinschaftsmodelle und neue Gemeinwohl-orientierte Wirtschaftssysteme – die anstelle des einseitig profitorientierten kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems treten sollen. Sie sehen, dass die Politiker – aufgrund des Drucks seitens der Konzerne einerseits und der Abhängigkeit von schlecht informierten Wählern andrerseits – unfähig sind, sachgerechte Lösungen vorzuschlagen und durchzusetzen. Um auf die existenzbedrohende Krise hinzuweisen sehen sie daher die Notwendigkeit, ihr im Grundgesetz garantiertes Bürgerrecht auf Demonstration zu nutzen, um mit gewaltfreien Mitteln (Gandhi) immer wieder den Geschäfts-Betrieb des Gesellschaftssystems empfindlich zu stören – auch wenn ihnen persönlich Strafen oder Gefängnis dafür drohen. Sie schulen sich gegenseitig sehr sorgfältig für diesen gewaltfreien Widerstand, und verbinden das mit der Kreativität und Lebensfreude, welche durch die verinnerlichten Leistungserwartungen und durch einen erworbenen Konsumzwang unseres Wirtschaftssystems so oft erstickt wird. Diesen Druck auf Öffentlichkeit und Politik wollen sie solange aufrecht erhalten und steigern, bis diese die drohende Krise ernst nehmen. Und das kann lange dauern. In Indien hat es 37 Jahre bis zur Unabhängigkeit gedauert! Heute ist nicht mehr soviel Zeit. Und unser Wissen und unsere Fähigkeiten zur Vernetzung sind viel besser als damals.

Die Mitglieder von Extinction Rebellion fordern von den Regierungen

  1. endlich die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die drohende ökologische Krise bekannt zu geben.
  2. den Klima-Notstand auszurufen, sofort zu handeln, und
  3. Bürger*innenversammlungen einzuberufen, die nach einem statistischen Schlüssel zusammengesetzt sind aus allen Bevölkerungsgruppen.

Diese Bürger*innen-Versammlungen repräsentieren daher unterschiedliche Bevölkerungsgruppen. Sie diskutieren – beraten von Wissenschaftlern – die Situation und suchen nach Lösungen und schlagen diese der Öffentlichkeit und den Politikern vor.
Das „Instrument“ Bürger*innen-Versammlung hat sich bereits in der Praxis bewährt. Im katholischen Irland hat eine Citizens´ Assembly die Themen Legalisierung der Homo-Ehe und eine liberalere Regelung von bisher verbotenen Schwangerschaftsabbrüchen diskutiert. Irlands damalige Regierung war sogar froh, die Entscheidung über so schwierige Themen nicht alleine verantworten zu müssen.

Man könnte bezweifeln, ob das Instrument der Bürger*innen-Versammlung auch zu einer Lösung der ökologischen Krise geeignet ist. Zumindest in Deutschland orientiert sich die Regierung immer noch mehr an den Forderungen der Automobilkonzerne, die vorrangig an ihrem kurzfristigen Profit interessiert ist und daher massiv gegen CO2-Steuer argumentiert, als an einem Gutachten der Expertenkommission für Forschung und Innovation (EFI), das sich explizit für eine wirksame CO2-Steuer ausspricht. Inzwischen melden sich jedoch auch Repräsentanten der Wirtschafts-, Finanz- und Versicherungs-Konzerne zu Wort, welche längerfristig planen und daher gezwungen sind, die erheblichen wirtschaftlichen und finanziellen Folgen der Klima-Katastrophe in ihre Überlegungen mit einzubeziehen. Der IWF (Spiegel vom 08.10.2019) z.B. fordert die Regierungen auf, das Ausmaß der drohenden Krise bekannt zu geben und sofort eine CO2 Steuer in Höhe von 75 $ zu erheben, damit Kapitalanleger und Versicherer nicht ihr Geld in Unternehmen anlegen, denen durch eine CO2-Steuer Verlust droht. Damit erhält die Bewegung Extinction Rebellion eine unerwartete Unterstützung für zwei ihrer zentralen Forderungen, und noch dazu von einer unverdächtigen Seite! Das heisst, wenn sie mit ihren gewaltfreien Störaktionen Druck auf die Öffentlichkeit (Wähler) und die Regierungen ausübt, damit diese wirksam gegen die ökologische Krise vorgehen, kann sie sich dabei auf die Argumente der Wissenschaftler und des IWF stützen!

Und die geforderten Bürger*innen-Versammlungen, können die Argumente der Vertreter von Wissenschaft und der Autolobby und des IWF gegeneinander abwägen, um die Massnahmen zu befürworten, welche die Zukunfts-Interessen ihrer Kinder am besten gewährleisten.

Fazit:
Wenn Regierungen notwendige Entscheidungen zur Ökologischen Krise versäumen, weil sie sich korrumpieren lassen durch Lobbyisten und durch Vertreter der am kurzfristigen Profit orientierten Finanzkonzerne (Steuervermeidungskonzepte), dann muss die Öffentlichkeit Gegendruck machen. Die dafür erforderliche Veränderung des öffenlichen Bewusstseins ist bereits im vollen Gange, durch das Zusammenwirken unterschiedlicher Gruppen, Interessenvertreter und Fachleuten: wissenschaftliche Klimaforscher, Fridays for Future, Extinction Rebellion, langfristig planende Vertreter der Versicherungs- und Finanzkonzerne. Nicht zu vergessen die Whistleblower, welche die raffinierten und streng geheim gehaltenen Strategien korrupter Finanzkonzerne offenlegen. Und die kritischen Journalisten, Politik-Kabarettisten (u.a. Pelzig) und Dokumentarfilmer (The Big short, The Laundromat (Geldwäscherei)) die diese Erkenntnisse auf verständliche Weise verbreiten.
Die vorliegende Schrift zeigt: Auch gesellschaftskritische Therapeut*innen können dazu beitragen, dass immer mehr Menschen erkennen, dass es Jahrtausende lange gezielte Traumatisierungen waren, die zu ihrer eigenen Anpassung, Unterwerfung und Bereitschaft zur Ausbeutung geführt haben. Sie lernen, ihre psychischen Blockaden zu erkennen und zu überwinden, um immer mehr sie selber zu werden: SELBST-bestimmt und autonom. Dann können sie sich entschiedener einsetzen für die wirklichen Interessen ihrer Kinder und Enkel:
für den sofortigen Stop der bereits begonnen ökologischen Krise durch einen Systemwandel JETZT.

TRAUMATHERAPEUTISCHE ALLGEMEINSPRECHSTUNDE

Die Aufstellungsvideos bei Youtube werden sehr gut besucht. An der Spitze steht die „Abgrenzung zur Mutter“, die inzwischen 33.000 mal aufgerufen wurde und einige sehr berührende Kommentare bekommen hat.
Wie bereits im letzten Newsletter angekündigt, plane ich eine neue Reihe von Aufstellungsvideos unter dem Titel: „Traumatherapeutische Allgemeinsprechstunde“. Mir wird immer deutlicher, dass letztlich alle seelischen und körperlichen Gesundheitsstörungen verstanden werden können als Traumafolgestörungen. Das heisst sie gehen zurück auf frühe traumatische Erlebnisse. Das neue Format „Blockierendes Element“ erlaubt es, die Traumen bewusst zu machen und zu bearbeiten, die für das aktuelle Problem verantwortlich sind.
Dafür suche ich Teilnehmer, mit einem konkreten kleinerem oder auch grösserem seelischen oder körperlichen Problem, das immer wieder in genau beschreibbaren Situationen auftaucht. Durch die Aufstellung können wir herausfinden, ob es sich um ein Trauma handelt – aus der eigenen Biografie – oder aus dem Familiensystem, und können versuchen, es zu lösen.
Ich plane Einzelaufstellungen – statt Repräsentanten nehme ich Stühle und Kissen. Die Videos möchte ich über Youtube zugänglich machen.
Klient*innen, die an diesen Aufstellungen teilnehmen wollen, bitte ich daher,

  • mir mit ein paar Sätzen ihr „Problem“ zu schildern,
  • ein Foto und ein Autonomie-Diagramm beizulegen,
  • und eine Erklärung, dass sie einer Veröffentlichung bei Youtube verbindlich zustimmen.

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Intensiv-Ausbildung für erfahrene Therapeuten

Diese Intensiv-Ausbildung ist gedacht für erfahrene Therapeuten anderer Schulrichtungen, welche die Lösungsprinzipien der SITA in ihre bisherige Vorgehensweise in Einzeltherapie integrieren möchten und nur wenig Bedarf an der Bearbeitung eigener Traumata haben.
Die verkürzte Intensiv-Ausbildung umfasst zwei Module a 4 Tagen (19 Zeitstunden). Zum Vergleich: die reguläre Ausbildung umfasst 2 mal 5 Module, die zur Anwendung auch in Gruppen befähigt und den Teilnehmer*innen sehr viel Gelegenheit für die Bearbeitung eigener Traumata im geschützten Raum einer fortlaufenden Gruppe bieten.

Termine: 1. 20.-23.02.2020 und 2. 02.-05.07.2020

Die beiden Module können nur gemeinsam als Block gebucht werden.
Das Honorar beträgt für die beiden Module € 1500, und ist bei der Anmeldung fällig.

INFO-ABEND UND KOLLEGIALER AUSTAUSCH ZUM THEMA “TRAUMA-AUFSTELLUNGEN”
  • für Aufsteller und Therapeuten, die meine Arbeit kennen lernen wollen.
  • für neue Klienten, die meine Arbeit kennen lernen wollen, und für
  • diejenigen, die zwar schon die Einzelarbeit bei mir kennen, aber noch nicht das Aufstellen mit Stellvertretern.

Teilnahmekosten: Hospitation15€, mit Aufstellung für Voll/Halb/Nicht-Verdiener € 150/120/90.

AB SEPTEMBER INFOABENDE LANGLOTZ DONNERSTAGS 19-21h
Termine: 10. Oktober, 7. November, 28. November*, 12. Dezember* (*= eigene Aufstellung noch möglich)

Bitte vorher anmelden über E-mail, mit Angabe der Telefonnummer.

NEU: INFOABENDE PHIL KUTZELAMM in der Praxis Herzog Heinrichstr. 34 immer Mittwochs,19-21h
Info und Anmeldung über https://kutzelmann-aufstellungen.de/seminare-2


AUSBILDUNG 2020/2021

GRUNDSTUFE (Module 1-5)
1.: 24.-26.01.2020
2.: 20.-22.03.2020
3.: 22.-24.05.2020
4.: 17.-19.07.2020
5.: 11.-13.09.2020
Ersatz: 13.-15.11.2020

AUSBILDUNG 2019/2020

GRUNDSTUFE (Module 1-5)
1. 12.-14.4.2019
2. 21.-23.6.2019
3. 2.-4.8.2019
4. 5.11.-13.10.2019
5. 6.-8.12.2019
Teilnehmerliste voll!

AUFBAUSTUFE (Module 6-10)
6.: 14.-16.02.2020
7.: 17.-19.04.2020
8.: 12.-14.06.2020
9.: 7.-9.08.2020
10.: 9.-11.10.2020
(Ersatz 11.-13.12.2020)

AUSGEBUCHT! „QUEREINSTEIGER“, die bereits woanders Aufsteller-Ausbildung gemacht haben, müssen sich für WB 2020/21 anmelden, ab 1. Modul oder ab 6. Modul!

Weitere Informationen auf meiner Website unter Therapie-Weiterbildung.


Supervision in 2019/2020

Der nächste Termin, 04./05. November 2019, ist AUSGEBUCHT!
Nächste Termine: 27./28. April 2020 und 02./03. November 2020

Die Supervision ist in erster Linie für alle, die bei mir systemische Selbst-Integration gelernt haben, um sich über den neuesten “Stand der Kunst” informieren: um die neue „Selbst-Integrierende Trauma-Aufstellung“ (SITA) kennen zu lernen. Sie berücksichtigt das von Thomas Hensel beschriebene neue Paradigma, welches die neuesten neurobiologischen Erkenntnisse zur „Gedächtnis-Rekonsolidierung“ umsetzt und daher eine rasche und anhaltende Wirkung entfaltet.
Ich biete euch an, eigene neue Erfahrungen und Beobachtungen mit der Methode der SITA auszutauschen, sich für die Arbeit mit “schwierigen” Klienten Unterstützung zu holen und eigene Anliegen zu bearbeiten.

Zeiten: Erster Tag: 10-18h, Zweiter Tag: 9-17h.
Honorar: € 200

Bitte mit Adresse und Telefonnummer anmelden!

 

Ich grüsse euch alle herzlich

Ero

(versendet: 19.10.2019)