• TRAUMA ALS DROGE? – DER ABSCHIED VOM ILLUSIONÄREN GEWINN
  • AUFRUF: INTERESSENTEN GESUCHT FÜR NEUE VIDEOS: AUFSTELLUNG BEI BEZIEHUNGS-TRAUMA
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Liebe Freunde,

Liebe Kolleginnen,

diesmal möchte ich euch mit einem bizarren Ergebnis meiner Trauma-Forschung bekannt machen:

TRAUMA ALS DROGE? – DER ABSCHIED VOM ILLUSIONÄREN GEWINN

Die „Fehlspeicherung“ des Traumas

Warum wird ein Trauma – das man überlebt hat und das schon lange vorbei ist – als ich-fremdes Element verinnerlicht (Introjekt) und im Gedächtnis gespeichert? Obwohl dies toxische Trauma-Introjekt unvereinbar ist mit dem SELBST und daher zum „Stressor“ wird und kompensatorisch Trauma-Folgen auslöst: Stress, Verlust von SELBST-Achtung und SELBST-Vertrauen, Selbst-Abwertung, Symbiosemuster und Erschöpfung und andere dadurch bedingte seelische und körperliche Gesundheitsstörungen?

Beziehungs-Trauma

Menschen aus sehr traumatisierten Familiensystemen haben meist, zusätzlich zu einzelnen Erfahrungen von seelischer und körperlicher Gewalt, auch ein Beziehungstrauma erlitten. Ihre Eltern – selber traumatisiert – erwarteten unbewusst von ihren eigenen Kindern die Anerkennung und den Halt, den sie selber als Kind nicht erfahren konnten. So machten diese die Erfahrung, nur dann Wertschätzung und Zuwendung von den Eltern zu bekommen, wenn sie sich mehr nach den (fremden) Bedürfnissen der Eltern orientierten – statt nach den eigenen. So lernten die Betroffenen schon als Kind, dass sie nur dann wertgeschätzt wurden, wenn sie den Bedürfnissen und den Problemen der anderen mehr Beachtung geben, als den eigenen. Die eigenen Bedürfnisse, das eigene Selbst war dafür eher hinderlich, und wurde daher als störend oder gar als verboten abgespalten.

In einer Trauma-Aufstellung zeigt sich regelmässig, dass die Klient*in nicht nur ihr eigenes Beziehungstrauma in ihrem Raum hat, sondern dass sie auch die beteiligten Bezugspersonen (Täter) und deren Traumata in ihrem eigenen Raum als Introjekte gespeichert hat, zusammen mit den damit verbundenen Trauma-Gefühlen: Trauer, Schmerz, Verlassenheit, Ohnmacht und Wut. So als ermögliche das eigene Trauma eine (symbiotische) Verbindung zu den ebenfalls traumatisierten Familienangehörigen, Generationen übergreifend. Dieses – wie ich es bezeichne – „Konglomerat“ von Introjekten wird irrtümlich im eigenen Raum gespeichert und blockiert dadurch die Verbindung (Kongruenz) mit dem eigenen Wesen, dem eigenen Selbst.

Der illusionäre Gewinn

In einem weiteren Schritt schlägt die Therapeut*in der Klient*in vor, versuchsweise auf den Hocker zu steigen, der ihr eigenes Trauma repräsentiert und der als Konglomerat verbunden ist mit ihren Bezugspersonen und deren Traumata. Bei vielen Betroffenen führt das zu einer unerwarteten emotionalen Reaktion: sie kennen diesen Platz! Bei Befragen beschreiben sie ihr Gefühl, durch ihr eigenes Trauma eine besondere Position zu bekommen. Einen Platz, auf dem sie sich überlege fühlen, den anderen gegenüber, aber auch gegenüber ihrem Selbst, das sie als unzureichend erleben. Ein Platz, von dem aus sie alles überblicken und kontrolliere können – oder müssen. So als sei das allein der Sinn ihrer Existenz, die anderen zu retten. Das erklärt ihren Stress (Hypervigilanz), ihr Kontrollbedürfnis, ihr Herabschauen auf andere – aber auch auf ihr eigenes Selbst!

Diese Verbindung von illusionären Grössenfantasien und brüchigem Selbstwert ist typisch für frühe Beziehungsstörungen, u.a. auch für die Borderline-Störung.

Diese illusionären Grössenfantasien ermöglichten vielleicht ein Überleben angesichts des realen familiären Elends – wie eine Droge? Aber auch heute noch hängen sie an dieser Droge – und schleppen deren Voraussetzungen mit sich herum: eigene und übernommene Traumata. So sind sie auch heute noch mehr verbunden mit den familären Traumen – als mit ihrem eigenen unzerstörbaren Selbst. Die so blockierte Selbst-Integration macht eine Trauma-Therapie unmöglich.

Die „starke Medizin“

Die Lösung von den familiären Traumata kann daher nur gelingen, wenn die Klient*in sich auch von den illusionären Grössenfantasien verabschiedet indem sie buchstäblich wieder auf den Boden kommt. Dazu legt sie sich flach auf den Bauch, die Arme nach vorne ausgestreckt, die Hände nach oben. Diese Haltung ist das Gegenteil zu der ihr vertrauten Haltung des Kontrollierens, und kann daher Ängste auslösen, vom Schicksal überrollt zu werden. Aber erst diese Übung ermöglicht ihr eine für sie neue – und heilsame – Erfahrung: erst wenn sie ganz auf Kontrolle verzichtet, kann sie spüren, dass es etwas gibt, das sie trägt. Das ist der Boden. Das ist die Erde, die sie hervorgebracht hat, die sie nährt und erhält – bedingungslos. Mit der Kontrolle lässt auch der Stress nach. Gelassenheit und Vertrauen können an dessen Stelle treten.

So auf dem Boden angekommen verliert sie auch die Überheblichkeit und die Geringschätzung – gegenüber anderen, aber auch gegenüber ihrem eigenen Selbst. Sie kann ihrem Selbst „auf Augenhöhe“ begegnen und nach einem – vom Therapeuten moderierten – Lösungsdialog sich wieder mit ihm verbinden.

AUFRUF: INTERESSENTEN GESUCHT FÜR NEUE VIDEOS: AUFSTELLUNG BEI BEZIEHUNGS-TRAUMA

Es ist mir ein Anliegen, dies neue „Format“ per Videos über Youtube bekannt zu machen, damit andere – Betroffene und Therapeut*innen – diesen neuen Lösungs-Algorithmus kennen lernen.

Daher bitte ich Interessent*innen, die ein solches Beziehungstrauma erlitten haben – durch ihrerseits traumatisierte Eltern – und die einverstanden sind, dass die Aufstellung aufgenommen wird und als Video bei Youtube erscheint, sich an mich zu wenden mit dem Betreff:„Trauma-Videos“ an sekretariat@e-r-langlotz.de

Zusammen mit

  1. kurze Angabe über Alter, Beruf,
  2. kurze Angaben über eigene und familiäre Traumata und
  3. einem Autonomie-Diagramm, und einer
  4. Einverständniserklärung über die Veröffentlichung bei Youtube.

Die Aufstellung erfolgt gratis.

TERMINE

INFO-ABEND UND KOLLEGIALER AUSTAUSCH ZUM THEMA “TRAUMA-AUFSTELLUNGEN”
  • für Aufsteller und Therapeuten, die meine Arbeit kennen lernen wollen.
  • für neue Klienten, die meine Arbeit kennen lernen wollen, und für
  • diejenigen, die zwar schon die Einzelarbeit bei mir kennen, aber noch nicht das Aufstellen mit Stellvertretern.

Teilnahmekosten: Hospitation 15€, mit Aufstellung für Voll/Halb/Nicht-Verdiener 150/120/90€ .

INFOABENDE LANGLOTZ DONNERSTAGS 19-21h
Termine 2020: 27. Februar, 12. März* und 26. März* (*= eigene Aufstellung noch möglich)
Bitte vorher anmelden über E-mail, mit Angabe der Telefonnummer.

INFOABENDE KUTZELMANN in der Praxis Herzog Heinrichstr. 34 immer Mittwochs,19-21h
Info und Anmeldung über https://kutzelmann-aufstellungen.de/seminare-2


AUSBILDUNG 2020/2021, NEU: 4 statt bisher 5 Module!

GRUNDSTUFE (Module 1-4)
1.: 20.-22.03.2020
2.: 22.-24.05.2020
3.: 17.-19.07.2020
4.: 11.-13.09.2020

AUSBILDUNG 2019/2020

AUFBAUSTUFE (Module 6-10 – bleibt noch bei 5 Modulen)
6.: 14.-16.02.2020
7.: 17.-19.04.2020
8.: 12.-14.06.2020
9.: 7.-9.08.2020
10.: 9.-11.10.2020
(Ersatz 11.-13.12.2020)
AUSGEBUCHT! Anmeldung nur noch auf Warteliste möglich.

Weitere Informationen auf meiner Website unter Therapie-Weiterbildung.

NEU: „BASICS“-KURSE

Da ich in den Ausbildungsmodulen vorwiegend die Methoden SSI und SITA vermittle, bietet Dr. Philipp Kutzelmann ergänzend drei zweitägige Weiterbildungskurse an. In Block 1 und 2 schildert er an konkreten Aufstellungsbeispielen die Entwicklung zur Selbst-integrierenden Trauma-Aufstellung (u.a. Virginia Satir, Bert Hellinger Varga von Kibed/Insa Sparrer), stellt Gemeinsamkeiten und Unterschiede dar und geht auch auf die Kritik an Hellinger und am Familienstellen ein.
29.02./01.03.2020 – Block 1: Ursprünge, Grundprinzipien und Kontroversen
06./07.06.2020 – Block 2: Unterschiedliche Herangehensweisen an das Phänomen Aufstellungen
19./20.09.2020 – Block 3: Aufstellungen im Einzelsetting
Mehr unter https://kutzelmann-aufstellungen.de/

NEU: Intensiv-Ausbildung für erfahrene Therapeuten
Kurs 2020 BEREITS AUSGEBUCHT! Weitere Kurse in Planung.

Diese Intensiv-Ausbildung ist gedacht für erfahrene Therapeuten anderer Schulrichtungen, welche die Lösungsprinzipien der SITA in ihre bisherige Vorgehensweise in Einzeltherapie integrieren möchten und nur wenig Bedarf an der Bearbeitung eigener Traumata haben.
Die verkürzte Intensiv-Ausbildung umfasst zwei Module a 4 Tagen (19 Zeitstunden). Zum Vergleich: die reguläre Ausbildung umfasst 2 mal 4 Module, die zur Anwendung auch in Gruppen befähigt und den Teilnehmer*innen sehr viel Gelegenheit für die Bearbeitung eigener Traumata im geschützten Raum einer fortlaufenden Gruppe bieten.

Termine: 1. 20.-23.02.2020 und 2. 02.-05.07.2020

Die beiden Module können nur gemeinsam als Block gebucht werden.
Das Honorar beträgt für die beiden Module € 1500, und ist bei der Anmeldung fällig.


Supervision

Termine 2020: 27./28. April 2020 und 02./03. November 2020

Die Supervision ist in erster Linie für alle, die bei mir systemische Selbst-Integration gelernt haben, um sich über den neuesten “Stand der Kunst” informieren: um die neue „Selbst-Integrierende Trauma-Aufstellung“ (SITA) kennen zu lernen. Sie berücksichtigt das von Thomas Hensel beschriebene neue Paradigma, welches die neuesten neurobiologischen Erkenntnisse zur „Gedächtnis-Rekonsolidierung“ umsetzt und daher eine rasche und anhaltende Wirkung entfaltet.
Ich biete euch an, eigene neue Erfahrungen und Beobachtungen mit der Methode der SITA auszutauschen, sich für die Arbeit mit “schwierigen” Klienten Unterstützung zu holen und eigene Anliegen zu bearbeiten.

Zeiten: Erster Tag: 10-18h, Zweiter Tag: 9-17h.
Honorar: € 250

Teilnehmerzahl begrenzt! Bitte rechtzeitig anmelden mit unserem neuen

Anmeldeformular >

 

Ich wünsche euch allen ein Gutes Jahr 2020,

und grüsse euch herzlich

Ero

(versendet: 11.02.2020)