• TRAUMABUCH, VORWORT
  • AUFRUF: INTERESSENTEN GESUCHT FÜR NEUE VIDEOS: AUFSTELLUNG BEI BEZIEHUNGS-TRAUMA
  • TERMINE


Liebe Freunde,
Liebe Kolleginnen,

ich plane zusammen mit Philipp Kutzelmann ein Traumabuch.
Um euch schon einmal einen Eindruck zu geben, hier das (vorläufige)

Vorwort

Es gibt viele z.T. sehr umfangreiche Bücher zum Thema Traumatherapie. Indem sie eine Fülle von Material ausbreiten, strapazieren sie die mentalen Fähigkeiten des Therapeuten – ohne gleichzeitig seine emotionalen und personalen Fähigkeiten zu stärken. Sie verstärken dadurch einen ohnehin schon bestehenden Mythos: Traumatherapie ist sehr kompliziert, sehr schwierig. Sie ist nicht ungefährlich, daher muss man Fehler möglichst vermeiden. Sie ist eine ernste Angelegenheit und zudem ist der Erfolg zweifelhaft.
Das vorliegende Büchlein ist knapp und übersichtlich und leicht verständlich. Es vermittelt drei Botschaften:

1. Jeder hat ein unzerstörbares und unverlierbares Potential in sich, etwas das in einzigartig und unverwechselbar macht: sein SELBST. Die Verbindung mit diesem Selbst vermittelt ein Gefühl von Wert und von Sinnhaftigkeit – unabhängig davon, ob man etwas leistet. Es ermöglicht Unabhängigkeit und ein selbstbestimmtes Leben, das bezeichnet man unter Autonomie.

2. In unserer Gesellschaft, die gekennzeichnet ist durch mehrere schwere kollektive Traumata, ist jedoch diese Selbstverbindung, diese Autonomie selten geworden. Das betrifft Klienten wie Therapeuten! Die meisten definieren sich über Leistung, fühlen sich wertvoll nur dann, wenn sie gebraucht werden, wenn sie „nützlich“ sind. Bei Traumaaufstellungen zeigt sich die Ursache: Wenn Klienten als Kind nicht erfahren können, dass sie wertvoll und liebenswert sind, so wie sie sind, wenn sie gelernt haben, nur dann wertvoll zu sein, wenn sie sich für die Bedürfnisse der traumatisierten Eltern zu Verfügung stellen, dann identifizieren sie sich mit diesen Erwartungen. Dies Trauma des emotionalen Benutztwerdens entfremdet sie ihrem eigenen Selbst. Ihre Struktur ist durch das Trauma beeinträchtigt. Das heisst ihre Fähigkeit, zwischen eigenem und fremden zu unterscheiden und ihre Fähigkeit, eigene Grenzen zu schützen und fremde Grenzen wahrzunehmen ist blockiert. Sie haben gelernt, sich bedingungslos nach fremden Erwartungen und Vorstellungen zu orientieren – statt nach ihren eigenen. Und sie sind auch noch stolz darauf – auch wenn das sie ins Burnout bringt!

3. Wenn der Therapeut selber seine Traumata erfolgreich bearbeitet hat, wenn er seine Struktur wieder so gestärkt hat, dass er mit seinem Selbst verbunden ist – mit sich selber kongruent ist – dann kann er auch das Selbst seines traumatisierten Klienten wahrnehmen und achten, will heissen dessen Selbstheilungspotential. Dann kann er dessen „Pathologie“ verstehen als kreative – wenn auch weitere Probleme fördernde – Überlebensstrategie, die man nicht aufwendig bearbeiten muss, sondern als solche würdigen kann, bevor sie durch die Lösung ohnehin überflüssig wird.
Dann kann er den Klienten dabei unterstützen, mittels eines ausgeklügelten Algorithmus das ich-inkompatiblen Trauma-Introjektes zu entfernen. Überraschend für Therapeuten und Klienten ist jedesmal, wie stark das Anhaften am Trauma-Introjekt ist und wie kraftvoll die Interventionen von Abgrenzung und Gegenabgrenzung sein müssen, um die Struktur des Klienten soweit zu stärken, dass er wieder Verbindung bekommt mit seinem Selbst. Das ermöglicht ihm Selbstwert, Orientierung und Sinnerfahrung.

Dann kann Traumatherapie kurz und wirksam sein, bereichernd und bewegend wie eine Novelle.
Dann kann Traumatherapie sogar Freude machen!

SELBST-ENTFREMDETE GESELLSCHAFT?

Als Traumatherapeut sehe ich immer deutlicher die Folgen einer kollektiven Selbst-Entfremdung in unserer Gesellschaft, die sich inzwischen zu einer globalen Krise ausgewachsen haben.
Je mehr die Betroffenen ihr Selbstwertgefühl und damit verbunden eine innere Orientierung an ihrem Eigensten, ihrem Selbst verloren haben, umso mehr neigen sie dazu sich nach den Erwartungen anderer zu orientieren – natürlich nach den Interessen und den Erwartungen derer, die die Macht haben. Der Verlust an Konfliktfähigkeit, an der Bereitschaft, konstruktive Kritik zu äussern – und anzunehmen – erklärt, warum z.B. die kriminellen Machenschaften der Automobilindustrie ein solches Ausmass angenommen haben. Ein wesentlicher Aspekt einer funktionierenden Selbstregulation ist hier verloren gegangen!
Diese Bereitschaft zu Anpassung bis zur Unterwerfung erklärt die Unfähigkeit, Konflikte auszuhalten und durchzustehen. Am Arbeitsplatz führt das zusätzlich zum Burnout, von dem in unserer einseitig profitorientierten (Vorrang des Shareholder-Value) immer mehr Menschen betroffen sind.
Diese Anpassungsbereitschaft der Politiker an die Interessen der Mächtigen – aber auch an die zu erwartenden Umfragewerte! – hölt immer mehr und immer schneller unsere Demokratie aus. Für die längerfristigen vitalen Interessen der Bevölkerung: Umwelt, menschenwürdige und sinnvolle Arbeit, Wohnraum gibt es keine Lobby mehr. Soziale Unruhen nehmen zu und treiben die Betroffenen in die Arme nationalistischer Populisten. Diese hetzen gegen Ausländer (als Sündenböcke) und lenken von den eigentlichen Problemen ab.
Selbst die Sozialdemokraten, die sich früher für die Interessen der Benachteiligten einsetzten, unterstützen neoliberale Tendenzen, welche die Demokratie „marktkonform“ machen wollen.

Vorsicht, jetzt werde ich sarkastisch! Nachdem die SPD ihre „historische Aufgabe“ erfüllt hatte, einen der ihrigen in die Liga der russischen Oligarchen zu befördern, ist sie entbehrlich geworden. Und ein hoffnungsvoller SPD-Kandidat, der sich von diesem Oligarchen-Genossen umarmen lässt – wie Schulz! – stürzt deshalb ins Bodenlose. Wenigstens da gibt es noch eine Selbstregulation!

Dieser Verlust einer Selbst-Verbindung macht Menschen zu willenlosen Werkzeugen, die sich benutzen lassen, wie Roboter. Da liegt es doch nahe, sie aus Gründen der Wirtschaftlichkeit mehr und mehr durch Roboter zu ersetzen. Die bekommen wenigstens kein Burnout!
Man könnte meinen, die Fähigkeit zum Burnout sei der entscheidende Unterschied zwischen Menschen und Robotern! Also ein weiteres Argument für Roboter?

Im Gegenteil! Aus der Sicht des Traumatherapeuten ist Burnout tatsächlich etwas spezifisch menschliches. Burnout kann systemisch verstanden werden als Ausdruck einer an sich konstruktiven Kraft, die jedoch – traumabedingt – fehlgeleitet wird: destruktiv (autoaggressiv) gegen sich statt konstruktiv, um sich gegen Ausbeutung (Benutztwerden) und Demütigung zu wehren.
Im Gegensatz zu einer Therapie, die unkritisch eine Anpassung des Klienten an die Realität der heutigen Arbeitswelt anstrebt, bedeutet Systemische Traumatherapie dann, die selbst-entfremdenden Traumaintrojekte gezielt zu entfernen, sodass die Kraft wieder für die Aufrecherhaltung der Grenze (Struktur?) eingesetzt werden kann – statt sie gegen sich selber zu richten.
So verstanden hat systemische Traumatherapie eine emanzipatorische Wirkung. Sie ist politisch!
Umsomehr, da sie auch als Selbsthilfe – im Format “Do it Yourself” — angewendet werden kann.
(Siehe auch Langlotz, „Zukunft für alle – oder kurzer Profit für wenige?“ 2019, Verlag Tredition. Demnächst auch in englisch!)

AUFRUF: NOCH ZWEI INTERESSENTEN GESUCHT FÜR NEUE VIDEOS: AUFSTELLUNG BEI BEZIEHUNGS-TRAUMA

Es ist mir ein Anliegen, dies neue „Format“ per Videos über Youtube bekannt zu machen, damit andere – Betroffene und Therapeut*innen – diesen neuen Lösungs-Algorithmus kennen lernen.

Daher bitte ich Interessent*innen, die ein solches Beziehungstrauma erlitten haben – durch ihrerseits traumatisierte Eltern – und die einverstanden sind, dass die Aufstellung aufgenommen wird und als Video bei Youtube erscheint, sich an mich zu wenden mit dem Betreff:„Trauma-Videos“ an sekretariat@e-r-langlotz.de

Zusammen mit

  1. kurze Angabe über Alter, Beruf,
  2. kurze Angaben über eigene und familiäre Traumata und
  3. einem Autonomie-Diagramm, und einer
  4. Einverständniserklärung über die Veröffentlichung bei Youtube.

Die Aufstellung erfolgt gratis.

TERMINE

INFO-ABEND UND KOLLEGIALER AUSTAUSCH ZUM THEMA “TRAUMA-AUFSTELLUNGEN”
  • für Aufsteller und Therapeuten, die meine Arbeit kennen lernen wollen.
  • für neue Klienten, die meine Arbeit kennen lernen wollen, und für
  • diejenigen, die zwar schon die Einzelarbeit bei mir kennen, aber noch nicht das Aufstellen mit Stellvertretern.

Teilnahmekosten: Hospitation 15€, mit Aufstellung für Voll/Halb/Nicht-Verdiener 150/120/90€ .

INFOABENDE LANGLOTZ DONNERSTAGS 19-21h
Termine 2020: 27. Februar, 12. März* und 26. März* (*= eigene Aufstellung noch möglich)
Bitte vorher anmelden über E-mail, mit Angabe der Telefonnummer.

INFOABENDE KUTZELMANN in der Praxis Herzog Heinrichstr. 34 immer Mittwochs,19-21h
Info und Anmeldung über https://kutzelmann-aufstellungen.de/seminare-2


AUSBILDUNG 2020/2021, NEU: 4 statt bisher 5 Module!

GRUNDSTUFE (Module 1-4)
1.: 20.-22.03.2020
2.: 22.-24.05.2020
3.: 17.-19.07.2020
4.: 11.-13.09.2020

AUSBILDUNG 2019/2020

AUFBAUSTUFE (Module 6-10 – bleibt noch bei 5 Modulen)
6.: 14.-16.02.2020
7.: 17.-19.04.2020
8.: 12.-14.06.2020
9.: 7.-9.08.2020
10.: 9.-11.10.2020
(Ersatz 11.-13.12.2020)
AUSGEBUCHT! Anmeldung nur noch auf Warteliste möglich.

Weitere Informationen auf meiner Website unter Therapie-Weiterbildung.

NEU: „BASICS“-KURSE

Da ich in den Ausbildungsmodulen vorwiegend die Methoden SSI und SITA vermittle, bietet Dr. Philipp Kutzelmann ergänzend drei zweitägige Weiterbildungskurse an. In Block 1 und 2 schildert er an konkreten Aufstellungsbeispielen die Entwicklung zur Selbst-integrierenden Trauma-Aufstellung (u.a. Virginia Satir, Bert Hellinger Varga von Kibed/Insa Sparrer), stellt Gemeinsamkeiten und Unterschiede dar und geht auch auf die Kritik an Hellinger und am Familienstellen ein.
29.02./01.03.2020 – Block 1: Ursprünge, Grundprinzipien und Kontroversen
06./07.06.2020 – Block 2: Unterschiedliche Herangehensweisen an das Phänomen Aufstellungen
19./20.09.2020 – Block 3: Aufstellungen im Einzelsetting
Mehr unter https://kutzelmann-aufstellungen.de/

NEU: Intensiv-Ausbildung für erfahrene Therapeuten
Kurs 2020 BEREITS AUSGEBUCHT! Weitere Kurse in Planung.

Diese Intensiv-Ausbildung ist gedacht für erfahrene Therapeuten anderer Schulrichtungen, welche die Lösungsprinzipien der SITA in ihre bisherige Vorgehensweise in Einzeltherapie integrieren möchten und nur wenig Bedarf an der Bearbeitung eigener Traumata haben.
Die verkürzte Intensiv-Ausbildung umfasst zwei Module a 4 Tagen (19 Zeitstunden). Zum Vergleich: die reguläre Ausbildung umfasst 2 mal 4 Module, die zur Anwendung auch in Gruppen befähigt und den Teilnehmer*innen sehr viel Gelegenheit für die Bearbeitung eigener Traumata im geschützten Raum einer fortlaufenden Gruppe bieten.

Termine: 1. 20.-23.02.2020 und 2. 02.-05.07.2020

Die beiden Module können nur gemeinsam als Block gebucht werden.
Das Honorar beträgt für die beiden Module € 1500, und ist bei der Anmeldung fällig.


Supervision

Termine 2020: 27./28. April 2020 und 02./03. November 2020

Die Supervision ist in erster Linie für alle, die bei mir systemische Selbst-Integration gelernt haben, um sich über den neuesten “Stand der Kunst” informieren: um die neue „Selbst-Integrierende Trauma-Aufstellung“ (SITA) kennen zu lernen. Sie berücksichtigt das von Thomas Hensel beschriebene neue Paradigma, welches die neuesten neurobiologischen Erkenntnisse zur „Gedächtnis-Rekonsolidierung“ umsetzt und daher eine rasche und anhaltende Wirkung entfaltet.
Ich biete euch an, eigene neue Erfahrungen und Beobachtungen mit der Methode der SITA auszutauschen, sich für die Arbeit mit “schwierigen” Klienten Unterstützung zu holen und eigene Anliegen zu bearbeiten.

Zeiten: Erster Tag: 10-18h, Zweiter Tag: 9-17h.
Honorar: € 250

Teilnehmerzahl begrenzt! Bitte rechtzeitig anmelden mit unserem neuen

Anmeldeformular >

 

Ich grüsse euch herzlich

Ero

(versendet: 13.02.2020)