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Liebe Freunde,
Liebe Kolleg*innen,

ist es nicht erstaunlich, wie so ein kleiner Virus alles verändert? Und wie mit einem mal deutlich wird, was eigentlich wichtig ist!

Online-Aufstellungen

Seit bereits drei Wochen mache ich nur noch online-Aufstellungen mit Figuren. Ich bin erstaunt wie gut das geht – und wie gut auch die Klient*innen das annehmen. Mein Stundenplan ist ausgebucht. Zwar nicht über 3 Monate, wie zuvor, aber für die nächsten Wochen.
Mein erster Eindruck hat sich bestätigt: Online-Aufstellungen mit Figuren können sehr wirksam sein. Vielleicht ist es das Reduzieren auf die Essenz: das Einüben von Abgrenzung und Respektieren fremder Grenzen. Und die Mobilisierung der Kraft für sich – statt gegen sich.
In der letzten Woche hatte ich den ersten Info-Abend online mit drei Teilnehmerinnen – davon eine aus Canada! Es gab eine sehr berührende Aufstellung.

Illusionäres Überlegenheitsgefühl

Seitdem ich intensiver die frühen Bindungs-Traumata mit Hilfe von Trauma-Aufstellungen untersuche, nehme ich immer deutlicher ein genau beschreibbares Phänomen wahr, das sehr verbreitet ist und das am besten als Illusionäres Überlegenheitsgefühl bezeichnet werden kann.
Die Betroffenen können auf andere überheblich und arrogant wirken. Sie selber leiden unter einem Perfektionismus, unter einer Tendenz, alles kontrollieren zu müssen. Sie haben überhöhte Erwartungen an sich – und an andere, an denen sie selber – und die anderen – daher notwendiger weise scheitern müssen. Das mindert ihre Wertschätzung für sich (niedriges Selbstwertgefühl) – aber auch für andere. Sie sind immer in Anspannung, „im Stress“, sie können schlecht entspannen (Schlafstörungen) und geraten leicht in Erschöpfung und Burnout.
Es gibt zwei Varianten: eine dominante Variante verleugnet das eigene Selbst-Unwertgefühl und identifiziert sich mit dem eigenen Grössen-Selbst. Diese Menschen leiden nicht – sie lassen andere leiden. Daher suchen sie auch keine therapeutische Hilfe. Sie sind oft sehr erfolgreich – in Betrieben und in der POLITIK.
Die depressive Variante ist verbreiteter als die dominante (narzistische Depression). Die Betroffenen leiden unter der verinnerlichten Selbst- Überforderung und dem damit verbundenen Gefühl, ungenügend zu sein. Sie suchen oft therapeutische Hilfe, aber die Behandlung ist sehr mühdsam.
Beide Varianten bedingen und verstärken sich gegenseitig.

Trauma-Aufstellungen machen deutlich: Beide Varianten können als Folgestörung früher traumatischer Beziehungen in der Kindheit verstanden werden. Wenn beide Eltern selber traumatisiert waren, dann waren sie getrennt von ihrem eigenen SELBST und konnten auch das SELBST ihres Kindes nicht wahrnehmen, geschweige denn wertschätzen. Das Kind konnte daher nicht das Bewusstsein entwickeln, einen Wert „in sich“ zu haben, unabhängig von Leistung („intrinsisches“ Selbstwertgefühl). Im Gegenteil, die Eltern erwarteten vom Kind, dass es ihnen das an Halt und Wertschätzung gibt – was sie selber nicht lernen konnten, sich zu geben. Die Kinder sind dadurch zugleich emotional verlassen und überfordert. Um zu überleben, übernehmen sie die erhöhten und unerfüllbaren Erwartungen der Eltern (Identifikation), als sei das die Voraussetzung dafür, um wertvoll zu sein („extrinsisches Selbstwertgefühl“). Dadurch fühlen sie sich für ihre – traumatisierten – Eltern verantwortlich – und gleichzeitig ihnen gegenüber überlegen.
Angesichts ihres realen Elends (Verlassenheit und Überforderung) klammern sie sich auch später noch an dieses illusionäre Überlegenheitsgefühl (Grössen-Selbst), wie an einen Strohhalm – um überleben zu können. Umsomehr, als sie für ihr wahres Selbst keine Achtung empfinden können. Dies illusionäre Grössen-Selbst ist aber gekoppelt an das eigene Trauma und an die Eltern.
In Trauma-Aufstellungen zeigt sich regelmässig: Um dies illusionäre Grössen-Selbst nicht zu verlieren, halten sie unbewusst ihr eigenes Verlassenheitstrauma, die Eltern und deren Traumata in ihrem Raum fest, als toxische Introjekte. Diese Introjekte blockieren jedoch den Zugang zu ihrem wahren Selbst. Um sich mit ihrem – noch unbekannten – wahren Selbst verbinden zu können, müssten sie auf das Grössen-Selbst verzichten, das ihnen bisher einen – wenn auch illusionären – Halt gegeben hat. Das wirkt wie eine Falle, aus der die Betroffenen alleine nur schwer herausfinden.

LÖSUNG

Das Verständnis dieser Zusammenhänge macht es möglich, durch eine Trauma-Aufstellung – auch online, mit Figuren! – dem Klienten einen Ausweg aus dieser Falle aufzuzeigen. Sehr einfach und Berührend: Um aus der Haltung der Überlegenheit und des Kontrollieren-Müssens herauszukommen legt die Klient*in sich – bzw. die sie repräsentierende Figur – auf den Boden, Arme nach vorne, Handflächen nach oben. “Das ist der grösstmögliche Kontrast zu der Haltung des Kontrollierens. Das fühlt sich vielleicht falsch und gefährlich an, so als könne gleich die Katastrophe passieren, wenn du nicht mehr die Kontrolle hast. Merkwürdigerweise passiert keine Katastrophe. Aber je mehr du loslässt, umso mehr kannst du eine neue Erfahrung machen: Es gibt estwas, was dich trägt. Bedingungslos. Das ist die Erde, die dich hervorgebracht hat und die dich nährt. Das kann ein Gefühl von Gelassenheit und sogar von Vertrauen vermitteln. Das kannst du nur wahrnehmen, wenn du loslässt.” Wieder auf “dem Boden” angekommen, gelingt dann auch die Verbindung mit dem wahren Selbst.

TERMINE

WEGEN DER CORONA-PANDEMIE BIS AUF WEITERES NUR ONLINE-TERMINE MIT FIGUREN-AUFSTELLUNGEN!

Therapieseminare und Ausbildungsgruppen ONLINE

Um trotz Corona die Therapieseminar Ausbildung fortführen zu können, arbeite ich zusammen mit Philipp Kutzelmann an Alternativen.

Therapieseminare Langlotz „online“

1. Ich werde in Zukunft die Therapieseminare zusammen mit Philipp Kutzelmann halten. Philipp kennt mein Konzept und hat z.T zu dessen Entwicklung beigetragen. Er hat auch eine Ausbildung in Strukturaufstellung (Kibed/Sparrer) gemacht und bringt daher zusätzliche Aspekte in seine Arbeit mit ein.

2. Wir bieten den bereits angemeldeten Teilnehmern ein Online-Therapie-Seminar. Sie bekommen vorher einen Link, mit dem sie sich – kostenlos und unkompliziert – bei Edudip oder ZOOM einloggen können.

3. Ein Online-Seminar bietet unterschiedliche Optionen.
Die Teilnehmer finden sich als Gruppe („Plenum“) zusammen, z.B. für die Anfangsrunde, für Zwischenrunden und für die Abschlussrunde.
Dazwischen werden wir beide, Philipp und ich parallel, Einzelaufstellungen anbieten mit Figuren.
Die Teilnehmer, die nicht aufstellen, können sich entscheiden, ob sie bei mir oder bei Philipp bei einer Figurenaufstellung zuschauen (hospitieren) wollen, ob sie sich zu zweit oder in kleinen Gruppen austauschen wollen, oder ob sie für eine Runde aussetzen wollen.

4. Es gibt eine Flipchart, auf der wir den Tagesablauf – und die Teilnehmer ihre Wünsche eintragen können.

Termine unter www.e-r-langlotz.de

Online Seminar Philipp Kutzelmann

Datum: 16./17.05.2020 “Systemisches Resilienz- und Beziehungstraining nach Langlotz”

Ein klareres Gespür für den eigenen Raum, eine starke Verbindung mit den eigenen Ressourcen und gesunde Grenzen, die Nähe *und* Distanz ermöglichen und die eigene gesunde Kraft (Aggression) nicht gegen, sondern für sich einzusetzen – dies sind essentielle Grundbedürfnisse eines jeden Menschen.
In diesem Online-Seminar werden die TeilnehmerInnen lernen, wie sie das Systemische Resilienz- und Beziehungstraining nach Langlotz für sich nutzen können um diese Grundbedürfnisse in ihrem Alltagsleben besser umsetzen zu können.
Leitung: Dr. phil. Philipp Kutzelmann
Anmeldung: beratung@kutzelmann-aufstellungen.de
Honorar: 250 Euro
Technische Vorraussetzungen: Internetfähiger PC, Smartphone oder Tablet.

Ausbildungsseminare „online“

Gratis Einloggen über einen Link. Zu vereinbarten Zeiten treffen wir uns “im Plenum” um die Hintergründe der Arbeit anhand der Unterlagen für die Ausbildung zu diskutieren und um gemeinsam die Arbeit zu reflektieren. In den Zwischenzeiten kann ein Teil der Teilnehmer in Kleingruppen (2-3) erste Erfahrungen mit dem Leiten einer Aufstellung über Skype sammeln. Parallel – oder auch alternierend – könnten Philipp und Ich mit einem der Teilnehmer ein eigenes Anliegen bearbeiten. Da könnten 1-2 Teilnehmer „hospitieren“.
Zusätzlich werden wir Alternativen entwickeln, mit Hilfe von Videos von Figurenaufstellungen die Grundprinzipien des systemischen Resilienztrainings so zu erläutern, dass
– WB-Interessierte die Inhalte theoretisch und praktisch erleben können,
– WB-Teilnehmer ihre eigenen Anliegen im „do it yourself-Verfahren” oder per Skype mit einem von uns beiden bearbeiten können.
Auch wenn bei online-Seminaren der persönliche Kontakt sehr eingeschränkt ist, sie bieten auch zwei Vorteile:
1. Kosten für Reise, Unterkunft und Verpflegung entfallen.
2. Zusätzlich zur Vermittlung der Inhalte macht ihr Erfahrungen mit online-Aufstellungen. DAS IST IM AUGENBLICK FÜR THERAPEUT*INNEN DIE EINZIGE MÖGLICHKEIT, DEN BERUF AUSZUÜBEN!

INFO-ABEND UND KOLLEGIALER AUSTAUSCH ZUM THEMA “TRAUMA-AUFSTELLUNGEN”

WEGEN CORONA NUR ONLINE MÖGLICH, MIT FIGUREN!

  • für Aufsteller und Therapeuten, die meine Arbeit kennen lernen wollen.
  • für neue Klienten, die meine Arbeit kennen lernen wollen, und für
  • diejenigen, die zwar schon die Einzelarbeit bei mir kennen, aber noch nicht das Aufstellen mit Stellvertretern.

Teilnahmekosten: Hospitation 20€, mit Aufstellung für Voll/Halb/Nicht-Verdiener 170/130/90€ .

INFOABENDE LANGLOTZ DONNERSTAGS 19-21h
Termine 2020: 16.April, 7. Mai* (*= eigene Aufstellung noch möglich)
Bitte vorher anmelden über E-mail, mit Angabe der Telefonnummer.

INFOABENDE KUTZELMANN immer Mittwochs,19-21h
Info und Anmeldung über https://kutzelmann-aufstellungen.de/seminare-2


AUSBILDUNG 2020/2021, NEU: 8 statt bisher 10 Module!

WEGEN DER CORONA-PANDEMIE NUR „ONLINE“ MÖGLICH, MIT FIGUREN.

GRUNDSTUFE (Module 1-4)
1: 22.-24.05.2020
2: 17.-19.07.2020
3: 11.-13.09.2020
4: 13.-15.11.2020

AUFBAUSTUFE (Module 5-8)
5: 15.-17.1.2021
6: 19.-21.3.2021
7: 21.-23.5.2021
8: 23.-25.7.2021
Ersatztermin: 24.-26.9.2021.

Honorar: (unverändert) € 400 je Modul, wird kurz vor Beginn des Moduls abgebucht.

Weitere Informationen auf meiner Website unter Therapie-Weiterbildung.

NEU: „BASICS“-KURSE

Da ich in den Ausbildungsmodulen vorwiegend die Methoden SSI und SITA vermittle, bietet Dr. Philipp Kutzelmann ergänzend drei zweitägige Weiterbildungskurse an. In Block 1 und 2 schildert er an konkreten Aufstellungsbeispielen die Entwicklung zur Selbst-integrierenden Trauma-Aufstellung (u.a. Virginia Satir, Bert Hellinger Varga von Kibed/Insa Sparrer), stellt Gemeinsamkeiten und Unterschiede dar und geht auch auf die Kritik an Hellinger und am Familienstellen ein.
29.02./01.03.2020 – Block 1: Ursprünge, Grundprinzipien und Kontroversen
06./07.06.2020 – Block 2: Unterschiedliche Herangehensweisen an das Phänomen Aufstellungen
19./20.09.2020 – Block 3: Aufstellungen im Einzelsetting
Mehr unter https://kutzelmann-aufstellungen.de/

Intensiv-Ausbildung für erfahrene Therapeuten
Kurs 2020

2. Modul 2.-5.7.2020
Termin kann wegen Corona voraussichtlich nur „online“ stattfinden. Die Teilnehmer werden informiert.

Neuer Kurs 2020/2021

Diese Intensiv-Ausbildung biete ich zusammen mit Dr. phil. Philipp Kutzelmann an. Sie ist gedacht für erfahrene Therapeuten – auch anderer Schulrichtungen – welche die Lösungsprinzipien der SITA in ihre bisherige Vorgehensweise integrieren möchten und nur wenig Bedarf an der Bearbeitung eigener Traumata haben.
Die verkürzte Intensiv-Ausbildung umfasst zwei Module a 4 Tagen (19 Zeitstunden). Zum Vergleich: die reguläre Ausbildung umfasst 2 mal 4 Module, die zur Anwendung der Methode auch in Gruppen befähigt und den Teilnehmer*innen sehr viel Gelegenheit für die Bearbeitung eigener Traumata im geschützten Raum einer fortlaufenden Gruppe bieten.

Termine: 1. 03.-06.12.2020 und 2. 08.-11.4.2021

Die beiden Module können nur gemeinsam als Block gebucht werden.
Das Honorar beträgt für die beiden Module € 2000, und ist bei der Anmeldung fällig.


Supervision

Termine 2020: 27./28. April 2020
Termin kann wegen Corona nur „online“ stattfinden, mit Unterstützung durch Philipp Kutzelmann. Die vielen bereits angemeldeten Teilnehmer*innen werden rechtzeitig informiert.

und 02./03. November 2020

Die Supervision ist in erster Linie für alle, die bei mir systemische Selbst-Integration gelernt haben, um sich über den neuesten “Stand der Kunst” informieren: um die neue „Selbst-Integrierende Trauma-Aufstellung“ (SITA) kennen zu lernen. Sie berücksichtigt das von Thomas Hensel beschriebene neue Paradigma, welches die neuesten neurobiologischen Erkenntnisse zur „Gedächtnis-Rekonsolidierung“ umsetzt und daher eine rasche und anhaltende Wirkung entfaltet.
Ich biete euch an, eigene neue Erfahrungen und Beobachtungen mit der Methode der SITA auszutauschen, sich für die Arbeit mit “schwierigen” Klienten Unterstützung zu holen und eigene Anliegen zu bearbeiten.

Zeiten: Erster Tag: 10-18h, Zweiter Tag: 9-17h.
Honorar: € 250

Teilnehmerzahl begrenzt! Bitte rechtzeitig anmelden per Anmeldeformular >

 

Ich grüsse euch herzlich!
Schützt euch und
BLEIBT XUND!

Ero

(versendet: 07.04.2020)